Traktoren stehen in einer Reihe
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Wirtschaft

Bauernprotest mit über 1.500 Traktoren

3.300 Bäuerinnen und Bauern mit rund 1.520 Traktoren haben am Mittwoch österreichweit mehrere Spar-Zentrallager blockiert und vor Filialen demonstriert. Der Protestaufruf kam vom ÖVP-Bauernbund, der beim Handelskonzern ein „Entgegenkommen bei Preisverhandlungen“ vermisst.

Die Protestveranstaltungen fanden vor dem Spar-Zentrallager in Maria Saal (Kärnten), vor der Spar-NÖ-Zentrale in St. Pölten (Niederösterreich), vor mehreren Spar-Filialen in Oberösterreich, vor der Spar-Regionalzentrale in Wörgl (Tirol), vor dem Interspar in Leoben (Steiermark) und einem Spar in Oberwart (Burgenland) statt.

„Es geht uns mit dieser Aktion nicht darum, dass Lebensmittel teurer werden, sondern es geht darum, dass Spar seine Margen an die Bauern und Verarbeiter weitergibt“, sagte Bauernbund-Chef Georg Strasser. Der international aktive Spar-Konzern mit Sitz in Salzburg wies die Kritik zurück und verwies auf seine lange und faire Kooperation mit regionalen Erzeugern – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

„Hilfeschrei“

Der Bauernbund wolle nicht nur einen besseren Milchpreis, sondern verlange auch ein Ende von Rabatten und Aktionen auf hochwertige heimische Produkte, wie der Direktor des Tiroler Bauernbunds, Peter Raggl, dazu sagte – mehr dazu in tirol.ORF.at. Es sei ein „Hilfeschrei“, so Burgenlands Bauernbund-Obmann Nikolaus Berlakovich, der sich in Oberwart am Protest beteiligte – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Neben einen Stopp der „chronischen Aktionitis“ fordern die Bauernvertreter auch einen Österreich-Bonus auf heimische Lebensmittel – mehr dazu in noe.ORF.at. „Unser Fleiß hat einen Preis“ war dazu auch auf Transparenten bei der Protestaktion in Maria Saal zu lesen – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

„Auslöser für diese Kundgebung sind die seit einigen Wochen laufenden Verhandlungen zwischen den großen Handelsketten und den österreichischen Molkereien“, sagte der steirische Bauernbundobmann Johann Seitinger – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Aktionen „oft von Produzenten selbst gefordert“

Nach Angaben von Spar kam es zu keinen größeren Behinderungen der Warenlieferungen. Der Konzern will mit den Bauern weiter im Gespräch bleiben, die Preisdiskussion aber mit den Erzeugerorganisationen und Lebensmittelproduzenten führen. „Wir sind mit den Bauernvertretern laufend in Gesprächen. Aber sie sind nicht die richtigen Ansprechpartner für Preisverhandlungen. Wir verhandeln die Preise mit den Molkereien“, wie eine Spar-Sprecherin dazu sagte.

Von Spar wurde zudem die Kritik an den Preisaktionen zurückgewiesen. Den Spannenverlust bei den Aktionen trage man zum größten Teil selbst. Zudem würden Aktionen den landwirtschaftlichen Erzeugern helfen, den Absatz ihrer Markenprodukte zu erhöhen und Mehr- und Überproduktionen an die Kunden zu bringen, hieß es in einer Stellungnahme. Deshalb würden Aktionen „auch oft von den Produzenten selbst gefordert“.