Wachstumskaiser bei den Geschäftsflächen sei der Leerstand, sagte Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverband Österreich, am Freitag vor Journalisten. Nach 4,5 Prozent 2014 liege der Anteil nun bereits bei 7,3 Prozent. Für den steigenden Leerstand in den Einkaufsstraßen macht er das Wachstum an den Rändern und den Onlinehandel verantwortlich.
„Auseinanderdriften der Städte“
Will beobachtet ein „Auseinanderdriften der Städte“. „Die gesunde Mitte geht mehr und mehr verloren, während die Konzentration an den Rändern zunimmt.“ Eine besonders hohe Leerstandsrate von 26,5 Prozent habe Wiener Neustadt, während in Dornbirn nur 2,9 Prozent der Geschäfte leer stehen.
Den Leerstand reduzieren konnte die Wiener Mariahilfer Straße, die unter teilweise heftigem Protest in eine Fußgängerzone umgewandelt wurde. Vermehrt werden Handelsflächen auch in Büros, Arztpraxen und andere Dienstleistungseinrichtungen abseits des Handels umgewandelt. „Je größer die Stadt, desto leichter wird sie es haben“, so Hannes Lindner, Geschäftsführer der Standort + Markt Beratungsgesellschaft. Attraktiver für den Handel seien weiters Städte mit vielen Touristen.