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ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer

CoV-Krise: Massenhaft Arzneimittel gehortet

Vor sinnlosem Hamstern von Arzneimitteln im Zuge der CoV-Krise wurde gewarnt. Doch die Österreicherinnen und Österreicher haben sich in den Apotheken sprichwörtlich „eingedeckt“. Trotz des starken Konsums: die Versorgung ist gesichert. Jetzt zeichnet sich ein Rückgang der Nachfrage ab.

Der pharmazeutische Großhandel registrierte einen Nachfrageanstieg bei Schmerzmitteln um 228 Prozent, Steigerungen gab es auch bei Mitteln gegen chronische Erkrankungen.

Die zehn verordnungsstärksten therapeutischen Arzneimittelgruppen verzeichneten folgende Steigerungen: Mittel zur Behandlung koronarer Herzkrankheiten: plus 149 Prozent, Antidiabetika: plus 137 Prozent, Blutdruckmittel: plus 135 Prozent, Cholesterinsenker: plus 135 Prozent, Psychopharmaka (Psycholeptika sowie Psychoanaleptika): plus 113 Prozent, Antibiotika: plus 92 Prozent.

700.000 suchten Apotheken auf

Der österreichische Arzneimittelvollgroßhandel verfolgt konsequent die Medikamentenversorgung im Land, um rasch reagieren zu können. „Aktuell sind genügend Arzneimittel in den 23 Großhandelsstandorten in ganz Österreich gelagert, um benötigte Medikamente möglichst schnell an die Apotheken liefern zu können“, erklärte der Präsident des Verbandes der Pharmagroßhändler (PHAGO), Andreas Windischbauer.

Zuletzt haben statt 400.000 Menschen täglich bis zu 700.000 Menschen die Apotheken aufgesucht. „In Anbetracht der Kundenfrequenz war die Situation vor vier bis fünf Tagen wirklich heftig. Im Großen und Ganzen konnten wir die Versorgung ohne größere Probleme sicherstellen. Das war vor allem eine Herausforderung für unsere Logistik“, so Windischbauer.

„Abnehmende Kundenfrequenzen“ seit zwei Tagen

Immerhin werden in Österreich viele der 1.380 öffentlichen Apotheken und 31 Filialapotheken vom Großhandel auch mehrfach täglich beliefert. Es dürfte wieder weniger turbulent werden. „Seit ein, zwei Tagen registrieren die Apotheken wieder abnehmende Kundenfrequenzen.“ Es sei zu hoffen, dass sich langsam ein Normalzustand einstelle. Die Pharmaindustrie sei wie sonst lieferfähig.

Obwohl es in Österreich keinen Mangel an Arzneimitteln gibt – die Lieferengpässe bestimmter Produkte beruhen derzeit auf anderen Ursachen als auf SARS-CoV-2 –, zeigt die Statistik der vergangenen Tage einen erheblichen Ausschlag nach oben – vor allem bei Schmerz- und Grippemitteln und bei den ganz „normalen“ Medikamenten gegen chronische Krankheiten.