MAgnolienblüten in Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Wetter

April macht seinem Namen alle Ehre

Der April beginnt heuer mit einer Wetterprognose, die dem Namen des Monats alle Ehre macht. Warme, sonnige Tage stehen im Wechsel mit kalten, Ende März war in manchen Regionen noch einmal der Winter zu spüren.

In manchen Jahren scheint das Wetter direkt vom Winter- in den Sommermodus umzuschalten. Dieses Jahr ist der Frühling als Übergangsjahreszeit in Mitteleuropa aber besonders ausgeprägt, weil es in den letzten Wochen immer wieder zu Kaltluftvorstößen aus dem hohen Norden gekommen ist.

Im Winterhalbjahr sind die Tage in hohen Breiten kurz, in Island etwa zum Winterbeginn im Dezember nur vier Stunden lang, in Helsinki sechs Stunden. Dementsprechend kühlt die Luft in hohen Breiten kräftig ab. Im Frühling, wenn die Tage länger werden, die Sonne höher steht und mehr Energie liefert, stellen sich in Südeuropa hingegen schon die ersten Sommertage ein.

Spanien mit 30 Grad schon im März

Dieses Jahr war das in Spanien ungewöhnlich früh der Fall, schon in der ersten März-Hälfte gab es hier Tage mit 30 Grad. In Mitteleuropa wechselt im Frühling typischerweise der Einfluss zwischen der noch kalten Luft aus dem Norden und der bereits deutlich erwärmten Luft aus dem Süden. Für die Landwirtschaft sind die Kälterückfälle problematisch, insbesondere zittern die Obstbauern. Zurzeit steht etwa die Kirsche in Blüte, die Nachtfröste letzte Woche haben bereits Schäden angerichtet.

Obstbauern müssen weiter zittern

Auch die kommenden Nächte bringen in den Obstbaugebieten Frost und somit Gefahr von Schäden. Neben den Kirschen sind etwa auch die Nektarinen und Birnen gefährdet. Positiv sind die kalten Tage für Pollenallergiker, vor allem in den Regionen, wo es regnet: Der Pollenflug von Esche und Birke wird vorübergehend gedämpft.

Doch schon Mitte der Woche stellt sich die Großwetterlage wieder um. Der Tiefdruckwirbel, der zu Wochenanfang die Kälte gebracht hat, zieht nach Osten weiter, und damit kommt wieder schrittweise wärmere Luft nach Österreich. Ab Dienstag kommen immer mehr Orte tagsüber wieder über die Zehngradmarke. Richtig warm mit Höchstwerten um 20 Grad dürfte es am Sonntag bzw. Anfang nächster Woche werden. Ob dieses Frühlingswetter länger halten wird, bleibt abzuwarten, der April „kann“ Winter wie Sommer.

April – Monat der Extreme

Der Blick in die Klimaaufzeichnungen zeigt, dass der April in allen Landeshauptstädten Schnee bringen kann, aber auch die ersten Tage mit 30 Grad und mehr. Das gilt auch in Zeiten der Klimakrise, wie die jüngere Vergangenheit zeigt: 2017 gab es Mitte April nach den ersten Sommertagen einen Winterrückfall, in Lunz am See in Niederösterreich fielen damals in 24 Stunden 65 Zentimeter Schnee.

Konträr der April 2018, da gab es ungewöhnlich früh im Jahr die ersten Tage mit 30 Grad, am 20. des Monats zum Beispiel in der Stadt Salzburg. Winter und Sommer auch im April 2019: Die höchste Temperatur des Landes lag bei 28,5 Grad in Waidhofen an der Ybbs, Ende des Monats schneite es noch einmal bis weit herunter, am Weissensee in Kärnten war es Ende des Monats flächendeckend weiß.