Obstplantage Frostberegnung
ORF Vorarlberg
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Wetter

Nachtfrost bricht vielerorts Rekorde

Die derzeit so eisigen Nächte bereiten nicht nur den Obstbauern große Probleme und werden wohl in einigen Regionen bei manchen Kulturen sogar zu einem Totalausfall der heurigen Ernte führen, die Meteorologen des Landes registrieren an vielen ihrer Messstellen sogar neue Negativtemperaturrekorde für den April.

In diesen ersten Nächten des heurigen April spielen gleich mehrere Faktoren zusammen, damit die Lufttemperaturen ungewöhnlich stark sinken: Neben der insgesamt kalten Luftmasse polaren Ursprungs, die sich derzeit über Österreich befindet, haben klarer Himmel, nur schwacher Wind und das (in manchen Regionen) Vorhandensein einer geschlossenen Schneedecke das Erreichen neuer Temperaturrekorde im April begünstigt.

Kältester Ort in Niederösterreich

Und es waren von den knapp 300 Messstationen, die die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) über das Land verteilt betreibt, gleich 45, an denen bereits in der Nacht zum Mittwoch neue April-Tiefstwerte registriert wurden – darunter Orte, die eine über 80-jährige Messreihe aufweisen, wie etwa Wiener Neustadt in Niederösterreich. Hier wird seit 1936 gemessen, mit minus 7,4 Grad Celsius gibt es einen neuen April-Rekord.

Auch in Freistadt in Oberösterreich, wo minus 8,5 Grad Celsius gemessen wurden, im steirischen Fürstenfeld (minus sechs Grad Celsius) und in Bad Bleiberg in Kärnten (minus 10,3 Grad Celsius) gab es Rekordtiefstwerte. Kältester Ort unter 1.000 Meter Seehöhe war Puchberg/Schneeberg (Niederösterreich, 583 Meter) mit minus 11,1 Grad Celsius.

Karwoche wird mild

Am Wochenende sinkt laut ORF-Wetterredaktion die Wahrscheinlichkeit für strengen Nachtfrost zwar, Tiefstwerte zumindest knapp unter null Grad Celsius sind allerdings weiterhin in vielen Landesteilen möglich – mehr dazu in wetter.ORF.at.

Eine deutlich wärmere Wetterphase kündigt sich dann für die Karwoche an: Bei Nachmittagstemperaturen im Bereich von etwa 20 Grad Celsius wird es dann auch höchstens noch leichten Nachtfrost geben.

Ob damit die Gefahr für die empfindlichen Blüten und Triebe für heuer schon gebannt ist, bleibt allerdings abzuwarten. Massive Kaltlufteinbrüche kommen auch spät im Frühjahr (dem Klimawandel zum Trotz) recht regelmäßig vor, zuletzt etwa im Vorjahr zu den Eisheiligen um den 14. Mai oder im Jahr 2018 bei der Schafskälte Mitte Juni.