Ein Kaffee steht vor einem Laptop auf dem eine Brille liegt im Homeoffice
APA/Barbara Gindl
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Wirtschaft

Gute Noten für Homeoffice und Kurzarbeit

Die Coronavirus-Krise hat die Arbeitswelt verändert. Der Arbeitsklimaindex der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich zeigt, dass Maßnahmen wie Homeoffice und Kurzarbeit gut angenommen werden. Viele plagen aber Existenzsorgen. Und für Eltern bedeutet das Arbeiten zu Hause schlicht: mehr Stress.

Der aktuellen Erhebung zufolge denkt deutlich mehr als die Hälfte der Beschäftigten, dass die in Österreich getroffenen Maßnahmen richtig waren, um Arbeitsplätze zu erhalten. Ein Drittel würde sich noch effektivere Schritte von der Regierung erwarten.

Zum Zeitpunkt der Erhebung Ende März waren elf Prozent der Befragten in Kurzarbeit. Sieben Prozent waren arbeitslos, die Hälfte davon hatte allerdings die Zusage des Arbeitgebers, später wieder eingestellt zu werden. Ein Viertel der Beschäftigten fürchtet um die eigene Existenz. Unter Kurzarbeitern, Arbeitslosen und Eltern liegt der Anteil sogar bei 40 Prozent, wie der Arbeitsklimaindex der AK Oberösterreich zeigt.

Bessere Vereinbarkeit

Seit Ausbruch der Krise arbeiten 40 Prozent ausschließlich oder zumindest teilweise im Homeoffice. Davor waren 20 Prozent zumindest ab und zu von zu Hause aus tätig gewesen. Knapp zwei Drittel sehen im Homeoffice Vorteile, die der Betrieb auch nach der Krise nutzen sollte.

Frauen (drei Viertel) schätzen die Heimarbeit deutlich mehr als Männer (46 Prozent). Die Autoren des Arbeitsklimaindex nehmen damit an, dass das Homeoffice die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtere, noch dazu, wo ein knappes Viertel der Eltern klagte, dass es schwer gewesen sei, die Sonderbetreuungszeit freizubekommen.

Mehr Schutz gewünscht

Die Belastung hat durch das Arbeiten zu Hause allerdings vor allem für Eltern schulpflichtiger Kinder zugenommen. Viele von ihnen würden laut dem Index mehr nachts oder am Wochenende arbeiten. 53 Prozent (im Gegensatz zu 41 Prozent in früheren Erhebungen) klagten über Stress. Beschäftigte ohne Kinder empfinden den Arbeitsalltag im Homeoffice hingegen weniger belastend als im Büro.

Beim Schutz der Beschäftigten vor Ansteckung ist noch Luft nach oben: Knapp die Hälfte ist mit der Situation zufrieden, vier von zehn Arbeitnehmern würden sich mehr Maßnahmen in diese Richtung wünschen. Für den Österreichischen Arbeitsklimaindex, der von SORA und IFES im Auftrag der AK Oberösterreich erhoben wird, werden jährlich rund 4.000 Arbeitnehmer, großteils in persönlichen Interviews, befragt. Seit Ausbruch der Krise wurden 500 Onlinebefragungen durchgeführt.