Wirtschaft

Starker Einbruch auf Immo-Investmentmarkt

Obwohl die Geldanlage in Immobilien angesichts niedriger Zinsen gefragt ist, sind die Investoren bei Gewerbeimmobilien im Zuge der CoV-Krise spürbar selektiver geworden. Vor allem internationale Anleger aus Asien und den USA zogen sich aus dem Wiener Markt weitgehend zurück.

Die Anreise zu Besichtigungen ist erschwert. Dafür hätten deutsche Investoren ihre Aktivitäten stark ausgebaut, sagten Marktexperten von EHL Investment Consulting. Das Transaktionsvolumen bei Gewerbeimmobilien wird heuer gegenüber 2019 von sechs Mrd. auf bestenfalls vier Mrd. Euro schrumpfen, so die Erwartung der Experten. Derzeit stehe man bei knapp 2,2 Mrd. Euro.

2019 kam mit einem Anteil von 47 Prozent noch der Großteil des Transaktionsvolumens von Österreichern und 23 Prozent von Deutschen. Heuer in den ersten drei Quartalen drehte sich das Investment-Szenario auf nur noch 38 Prozent aus heimischer Hand und 48 Prozent aus deutscher. Im dritten Quartal seien volumenmäßig sogar 60 Prozent aller Gewerbeimmoinvestments in Wien von deutschen Anlegern getätigt worden.

Starke Nachfrage im Wohnsegment

„Es ist extrem viel Geld im Markt unterwegs“, betonte Markus Mendel von EHL. Doch die Investoren konzentrierten sich auf die „Topsegmente, die coronaresistent sind“. Dazu gehörten Wohnimmobilien, Top-Büroobjekte in sehr guten Lagen und mit Mietern hoher Bonität sowie Logistikimmobilien. „Da gibt es eine sehr hohe Nachfrage.“

Von der Krise sehr stark betroffen seien hingegen viele Hotels und Einzelhandelsimmobilien. „Da werden wir den einen oder anderen Notverkauf sehen“, so Mendel. „Das Segment, das derzeit am heißesten läuft, ist das Wohnsegment“, strich Mendel hervor. Da gebe es eine „sehr starke Nachfrage“ von Investoren wie etwa Pensionskassen und Versicherungen.