Massentest in einer großen Halle
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Coronavirus

Westen prescht bei Massentests vor

Die am ersten Dezember-Wochenende geplanten freiwilligen CoV-Massentests sollten zunächst nur für Lehrerinnen und Lehrer stattfinden. Tirol, Vorarberg und Salzburg preschen nun aber vor. Die drei Länder werden Anfang Dezember bereits die Gesamtbevölkerung auf freiwilliger Basis testen lassen.

Vorarlberg und Tirol werden erste Coronavirus-Massentest in der Bevölkerung schon am ersten Dezember-Wochenende vom 4. bis 6. durchführen. Damit werden in den zwei westlichsten Bundesländern parallel zu den Tests für alle Lehrerinnen und Lehrer sowie Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen auch freiwillige Tests für die Bevölkerung durchgeführt.

„Ein großes Testwochenende ist aus unserer Sicht am sinnvollsten", sagte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Anmeldungen sollen ab Montag, 30. November 2020, möglich sein. Es soll 80 Teststationen geben. Wallner hofft darauf, dass sich möglichst viele Vorarlbergerinnen und Vorarlberger die Zeit nehmen und an den Tests teilnehmen – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

In Hinblick auf bevorstehende Feiertage

Wie Vorarlberg beabsichtigt auch das Land Tirol, die flächendeckenden Coronavirus-Tests am Wochenende vom 4. bis 6. Dezember abzuhalten. Unter dem Motto „Tirol testet“ erhofft sich das Land eine große Beteiligung an den Tests.

Grund für den raschen Termin des Massentests für alle sei, dass möglichst viele daran auch teilnehmen. Würde dieser erst später im Dezember stattfinden, gibt es seitens des Landes die Befürchtung, dass sich viele wegen einer drohenden Quarantäne während der Feiertage nicht testen lassen wollen. Die beiden letzten Wochenenden vor Weihnachten wären zu spät – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Auftakt in Salzburger Gemeinde

Erste Massentests werden in der 2.200-Einwohner-Gemeinde Annaberg-Lungötz im Salzburger Tennengau stattfinden. Hier sind die Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger schon am 1. und 2. Dezember dazu aufgerufen, sich testen zu lassen. Der weitere Fahrplan in Salzburg: Am 5. und 6. Dezember sind rund 11.000 Pädagoginnen und Pädagogen dran.

Die Massentests an sich werden dann konzentriert am 12. und 13. Dezember durchgeführt – ähnlich wie bei einer Landtagswahl. Wir haben uns entschlossen, die Massentests schon am 12. und 13. Dezember durchzuführen. So gewinnen wir vor Weihnachten Zeit in Hinblick auf die Feiertage", sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Mittwoch. Als infiziert identifizierte Salzburger müssten so über Weihnachten nicht in Quarantäne – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Oberösterreich testet Lehrer

Wann in Oberösterreich die breite Bevölkerung zu den freiwilligen Massentests schreiten kann, werde derzeit noch mit dem Städte- und Gemeindebund abgestimmt, teilten Landeshauptmann Thomas Stelzer und seine Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) am Mittwoch mit. In jedem Bezirk soll eine eigene Teststraße eingerichtet werden. Am 5. und 6. Dezember treten die Lehrerinnen und Lehrer, am 7. und 8. Dezember die Polizistinnen und Polizisten des Landes zur Überprüfung an – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Wien entwickelt noch Pläne

Ob Wien wie Vorarlberg, Tirol und Salzburg schon vor dem letzten Wochenende vor Weihnachten den Testmarathon durchführen will, ließ Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Mittwoch offen. Man sei gerade am Entwickeln von Plänen. Grundsätzlich halte er es für gescheiter, zielgerichtete Großtestungen durchzuführen – etwa in Pflegeheimen oder in Spitälern, wie Wien das bereits regelmäßig mache. Auch bei Pädagoginnen und Pädagogen bzw. in Kindergärten sei dies sinnvoll.

Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) ergänzte, dass es auch für die angekündigten Tests bei Lehrerinnen und Lehrern am ersten Dezember-Wochenende viele offene Fragen bei den Betroffenen gebe, etwa, ob eine Teilnahme verpflichtend sei. „Die Tests wurden ohne Absprache mit den Bundesländern und ohne klaren Fahrplan angekündigt“, kritisierte er. Das führe zu Verunsicherung – mehr dazu in wien.ORF.at.

Ursprünglich waren Massentests für die Bevölkerung erst am Wochenende vor Weihnachten am 19. und 20. Dezember geplant gewesen. Viele Fragen sind aber noch offen. Für die Durchführung dieser „Riesenaufgabe“ gebe es keine „Blaupause“, sagte Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Sein Kollege aus Kärnten, Peter Kaiser (SPÖ), übte Kritik an der bisher mangelnden Information.