Außenansicht des AMS St. Pölten
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser

457.197 Menschen im November ohne Job

457.197 Menschen sind heuer im November ohne Job gewesen. Das ist ein Anstieg um 24,9 Prozent oder 91.247 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Gegenüber dem Oktober gab es einen Zuwachs um 33.447 Menschen, im Vergleich zur Vorwoche ein Plus von rund 3.300 Personen.

Von den 457.197 Menschen ohne Job waren 390.858 beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos gemeldet – ein Zuwachs um 30,5 Prozent oder 91.331 Personen binnen Jahresfrist. Weitere 66.339 Menschen befanden sich in einer Schulung, hieß es am Dienstag vom Arbeitsministerium.

In Kurzarbeit sind derzeit 276.370 Personen, hieß es am Dienstag – das sind gut 57.000 mehr als vor einer Woche. Im Mai waren 1,3 Millionen Personen in Kurzarbeit.

Grafik zur Arbeitslosigkeit im November
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: AMS

Bei den vorgemerkten arbeitslosen Männern (206.971) war der Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit plus 28,8 Prozent etwas geringer als bei den Frauen (183.887) mit plus 32,4 Prozent. Die Zahl sofort verfügbarer offener Stellen sank im Vergleich zum Monat davor um über 6.000 auf 58.243.

Besonders starker Anstieg im Tourismus

Besonders stark stieg die Arbeitslosigkeit im Tourismus, wo aktuell 72.146 Menschen auf Arbeitssuche sind – um 46 Prozent mehr als vor einem Jahr. Etwas schwächer, aber auch sehr stark, sind die Auswirkungen im Handel mit plus 32,4 Prozent Anstieg binnen Jahresfrist.

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition liegt nun bei geschätzten 9,5 Prozent, ein Anstieg von 2,1 Prozentpunkten gegenüber dem November 2019. Bei Frauen lag die Quote bei 9,6 Prozent (plus 2,3 Prozentpunkte), bei Männern bei 9,3 Prozent (plus zwei Prozentpunkte).

Weniger Auswirkungen als im Frühjahr

Der zweite Lockdown habe sich weniger stark ausgewirkt als jener im Frühjahr, sagte Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) am Dienstag bei einer Pressekonferenz zu den Zahlen. Sie verwies auf die Kurzarbeit und zusätzliche Maßnahmen, wie etwa der Anpassung des Neustartbonus für eine schnellere Wiedereinstellung von Arbeitssuchenden in besonders betroffenen Branchen.

Grafik zu ausbehalten CoV-Hilfen
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Finanzministerium

Im März und April führte die Krise zu vielen Kündigungen, die Arbeitslosenzahlen schnellten um bis zu 210.000 Personen nach oben. Seit dem Frühjahr har das Arbeitsmarktservice (AMS) rund 5,2 Mrd. Euro für die Coronavirus-Kurzarbeit ausbezahlt und 8,7 Mrd. Euro bewilligt. AMS-Vorstand Johannes Kopf erwartet im Winter weiterhin rund eine halbe Million Arbeitslose, die Kurzarbeit und die Nichtkündigungs-Bedingung dürften aber „wirken“, so Kopf im Ö1-Mittagsjournal.

Vor allem Tourismusgebiete stark betroffen

In der Steiermark sind aktuell über 50.000 Menschen ohne Job. Laut Arbeitsmarktservice (AMS) sind vor allem jene Branchen betroffen, die schließen mussten – mehr dazu in steiermark.ORF.at. Entsprechend ist die Zahl der Arbeitslosen in Tirol gestiegen: Im Vergleich zum Oktober sind 50 Prozent mehr Menschen arbeitslos – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Oberösterreich hat mit 5,9 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote im Bundesländervergleich – mehr dazu in ooe.ORF.at. Auch in Kärnten gibt es mehr Arbeitslose, wenngleich die Zahlen im Bundesländervergleich weniger stark gestiegen sind – mehr dazu in kaernten.ORF.at. In Niederösterreich gibt es erstmals seit April wieder mehr Arbeitslose – mehr dazu in noe.ORF.at.

In Salzburg sind derzeit fast 23.000 Menschen ohne Job oder in Schulungen, ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zum November 2019 – mehr dazu in salzburg.ORF.at. In Wien soll nun eine neue Hotline Arbeitslosen bei der Jobsuche helfen – mehr dazu in wien.ORF.at.