Gang in einem Pflegeheim
ORF.at/Zita Klimek
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Coronavirus

Fast 3.000 Todesfälle in Heimen

Nur schleppend ist in Österreich die Impfung der gefährdeten Personen in Alters- und Pflegeheimen angelaufen. Nunmehr soll allerdings der Großteil der Bewohnerinnen und des Personals in zwei Wochen geimpft sein. Bis heute gab es österreichweit bereits 2.977 Coronavirus-Tote in den Heimen.

2019 lebten laut Daten der Statistik Austria rund 96.000 Menschen in stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen. Bisher wurden in den Heimen 16.777 Bewohner positiv getestet. Beim Personal waren bisher rund 9.500 positiv – bis jetzt ohne verzeichneten Todesfall.

Das Gesundheitsministerium sagte auf APA-Anfrage, dass für die Richtigkeit der Zahlen die Bundesländer verantwortlich sind. Daten zu den Toten und Infizierten in den einzelnen Bundesländern wurden nicht mitgeteilt, dafür seien die Bundesländer zuständig. „Das Bundesministerium gibt gerne Auskunft über die aktuellen bundesweiten Zahlen, so wie sie von den Bundesländern eingemeldet werden“, hieß es gegenüber der APA.

Kurz: Heime binnen zwei Wochen durchgeimpft

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) kündigte am Dienstag an, dass der Großteil aller Alters- und Pflegeheime binnen zwei Wochen gegen das Coronavirus durchgeimpft sein werde. In Niederösterreich und Kärnten könne dieses Ziel bereits Ende dieser Woche erreicht werden. Er zeigte sich in einem Statement erfreut, dass die beschleunigte Impfstrategie wirke – und man damit das Ziel des Coronavirus-Schutzes für die Heime wesentlich früher als erwartet erreichen könne.

Rund zwei Drittel der Heimbewohnerinnen und Heimbewohner ließen sich derzeit in der ersten Welle impfen, berichtete Kurz unter Hinweis auf Rückmeldungen aus den Ländern und Pflegeeinrichtungen. Aktuell würden rund 10.000 Impfungen pro Tag verabreicht. Jede Heimbewohnerin und jeder Heimbewohner kann sich freiwillig impfen lassen.

Meinl-Reisinger vermisst klare Strategie

NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger sagte, nach dem „schleppenden, verkorksten, verpatzten Start des Impfens“ wolle sie Kurz hier nun beim Wort nehmen. Die Impfkampagne der Regierung begrüßte sie ausdrücklich. Eine klare Impfstrategie vermisste sie jedoch ebenso wie NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker, der in einer Aussendung die seiner Ansicht nach intransparente und für niemanden mehr nachvollziehbare Priorisierung und Abwicklung der Impfung durch die Länder kritisierte.