Fluggäste Flureisende fliegen auf Urlaub
dpa/Christian Charisius
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Wirtschaft

2020 viel weniger Geschäftsreisende

Die Pandemie hat der Geschäftsreisebranche 2020 massiv zugesetzt. Die Zahl der geschäftlich bedingten Flugreisen sei um 74 Prozent auf ein Viertel zusammengeschrumpft, gab der Geschäftsreiseverband Austrian Business Travel Association (abta) am Montag bekannt.

Inklusive Autofahrten sanken die Geschäftsreisen gegenüber dem Jahr davor um 40 Prozent. „Der Einbruch des Geschäftsreisemarktes im Jahr 2020 ist beispiellos“, resümierte abta-Präsident Andreas Gruber angesichts der Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria und der führenden Travel Management Companies.

Geschäftsreisen seien „praktisch von einer Woche auf die andere“ nur noch in Ausnahmefällen möglich geworden, so Gruber. Den betroffenen Unternehmen im Reisemarkt wie etwa Fluggesellschaften, auf Geschäftsreisen spezialisierten Reisebüros (Travel Management Companies) und Hotels sei die Geschäftsgrundlage entzogen worden.

Besonders starker Einbruch in viertem Quartal

Während der Industriesektor nach dem ersten Lockdown wieder zu einer wirtschaftlichen Erholung angesetzt habe, „verschärfte sich im Geschäftsreisemarkt gegen Ende des Jahres 2020 die Krise nochmals“, betonte Gruber. Die Reisewirtschaft sei in einem weit überdurchschnittlichen Maß von der Coronavirus-Krise betroffen.

Im vierten Quartal 2020 brach die Zahl der ausgestellten Flugtickets gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr davor laut abta um 87,2 Prozent ein. Auf das Gesamtjahr bezogen, betrage der Rückgang 74 Prozent. Hier spiele allerdings das noch fast normale erste Quartal 2020 hinein. Die CoV-Krise setzte in Österreich Mitte März ein.

Durchschnittlicher Ticketpreis gesunken

Die durchschnittlichen Ticketpreise seien um 12,1 Prozent gesunken: In den ersten drei Quartalen lag dieser bei 575 Euro, im Gesamtjahr davor betrug der Schnitt 655 Euro. Im Europa-Verkehr gingen die durchschnittlichen Ticketkosten um 22,4 Prozent zurück, im Interkont-Verkehr hingegen stiegen sie leicht auf 1.431 Euro.

Die CoV-Krise treffe Airlines und Travel Management Companies also doppelt – zu der deutlich niedrigeren Zahl verkaufter Tickets gesellten sich niedrigere Durchschnittspreise. Für den heurigen Sommer rechnen Reiseexpertinnen und -experten aber mit wieder steigenden Ticketpreisen.