Burgtheater in Wien
ORF.at/Zita Klimek
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Kultur-Lockdown

ORF bietet Theatern eine Bühne

Die Oper hat es vorgemacht, nun zieht das Sprechtheater nach: In den kommenden Wochen bietet der ORF unter dem Label „Wir spielen für Österreich“ Theatern eine Bühne. Kommende Woche startet eine Reihe mit zumindest zehn Produktionen im TV.

Der ORF hatte sich früh im Zuge der CoV-bedingten Schließungen dazu entschieden, aktuelle Musiktheaterinszenierungen zu zeigen. 1,5 Mio. Kulturfreundinnen und Kulturfreunde nutzten das Angebot in ORF III bisher. Nach den Opern- folgen nun die Theaterbühnen.

Ab 26. Februar werden voraufgezeichnete Inszenierungen wöchentlich in ORF III gezeigt. „Es ist eine Initiative, die in Europa durchaus einzigartig ist, soweit wir das überblicken“, strich ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bei der Onlinepräsentation des Vorhabens am Donnerstag heraus.

Große Häuser und kleine Produktionen

Ziel sei gewesen, exemplarische Produktionen der österreichischen Theaterszene zu zeigen. Deshalb sind so unterschiedliche Häuser wie das Burgtheater und die Josefstadt respektive das kleine Werk X aus Wien ebenso mit dabei wie das Schauspielhaus Graz, das Landestheater Salzburg und das Stadttheater Berndorf.

„Wir haben hier einen sehr guten Mix gefunden“, zeigte sich ORF-III-Geschäftsführer Peter Schöber überzeugt. Man habe sich bewusst gegen das Abspielen von Konserven entschieden: „Wir machen neue, frische Ware für unser Publikum.“ Für dieses konkrete Projekt erhält ORF III innerhalb des Konzerns ein Sonderbudget von mehreren 100.000 Euro.

Mayer: Zusatzförderung für teilnehmende Häuser

Auch die Theaterhäuser können sich gegebenenfalls über eine finanzielle Hilfe freuen, wie die grüne Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer in Aussicht stellte, auf deren Initiative das Projekt zustande kam.

So könnten Häuser, denen durch die Aufzeichnungen Zusatzkosten entstünden, auch eine Zusatzförderung beantragen: „Daran wird es nicht scheitern.“ Sie freue sich besonders, dass der ORF dabei alle Genres von der Unterhaltung bis zur Seelenbildung mit seiner Auswahl abdecken werde. „Alles ist wichtig und bedeutend“, so Mayer.

Auftakt mit Schnitzler-Stück

Den Auftakt mach am 26. Februar um 20.15 Uhr das Schnitzler-Stück „Professor Bernhardi“ aus dem im Projekt insgesamt stark vertretenen Theater in der Josefstadt. Der weitere Sendeablauf ist derzeit noch nicht fixiert, auch werden derzeit mit den Passionsspielen im Tiroler Erl Gespräche geführt.

Das gilt auch für das Burgtheater, das bereits fix seine monumentale Eröffnungsproduktion der Direktion Martin Kusej, „Die Bakchen“, beisteuert und eine weitere Produktion aus dem Akademietheater zeigen könnte.

Stück und Autor Bühne Regie
"Professor Bernardi" von Arthur Schnitzler Theater in der Josefstadt Janusz Kica
"Der Kirschgarten" von Anton Tschechow Theater in der Josefstadt Amelie Niermeyer
"Die Liebe Geld" von Daniel Glattauer Kammerspiele der Josefstadt Folke Braband
"Der Vorname" von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patelliere Kammerspiele der Josefstadt Folke Braband
"Die Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht Kammerspiele der Josefstadt Torsten Fischer
"Die Bakchen" von Euripides Burgtheater Ulrich Rasche
"Jedermann (stirbt)" von Ferdinand Schmalz Schauspielhaus Graz Daniel Foerster
"Heldenplatz" von Thomas Bernhard Salzburger Landestheater Alexandra Liedtke
"Das Abschiedsdinner" von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patelliere Stadttheater Berndorf Alexander Jagsch
"Dunkel lockende Welt" von Händl Klaus Werk X Nurkan Erpulat