Das soll verhindern, dass es bei heiklen Themen wie Förderung, Entwicklung oder Bildungslaufbahn wegen Sprachbarrieren oder aus kulturellen Gründen zu Missverständnissen kommt. Derzeit werden oft Lehrer und Lehrerinnen mit Fremdsprachenkenntnissen oder die Kinder selbst als Dolmetscher herangezogen.
Mit dem neuen Angebot soll nun jeder Standort bei Bedarf das Videodolmetschangebot nutzen können. Der flächendeckende Einsatz von Videodolmetschen an Bildungseinrichtungen sei „ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Integrations- und Elternarbeit im Bildungsbereich sowie zur Entlastung der Pädagoginnen und Pädagogen“, sagte ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann.
Vorerst nur bis 2022 befristet
Die Kindergärten und Schulen können aus 34 Sprachen (darunter auch Gebärdensprache) wählen, bei den 17 häufigsten Sprachen stehen Dolmetscher oder Dolmetscherinnen innerhalb weniger Minuten bereit. Das Service ist vor allem für vereinbarte Gesprächstermine wie die verpflichtenden Eltern-Kind-Gespräche, Elternsprechtage und Elternabende gedacht.
Es kann aber auch für spontane Gespräche angefragt werden, etwa wenn sich beim Abholen des Kindes Fragen ergeben. Von November 2019 bis Juni 2020 gab es in vier Schulen in Wien und Niederösterreich ein Pilotprojekt zum Videodolmetschen, nach positiven Rückmeldungen wird es nun bundesweit ausgerollt. Vorerst ist es auf die Jahre 2021 und 2022 beschränkt, die Mittel kommen aus dem Europäischen Sozialfonds zur Bewältigung der Coronavirus-Pandemie.
Über eine Plattform können sich die Pädagogen und Pädagoginnen anmelden und mit den Dolmetscherinnen und Dolmetschern kommunizieren – während zum Beispiel der Elternteil zu einem Gespräch in der Bildungseinrichtung ist.