Die designierte Geschäftsführerin  der Österreich Werbung, Lisa Weddig
APA/Herbert Neubauer
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Tourismus

Neue Chefin für Österreich Werbung

Lisa Weddig (37) wird Geschäftsführerin der Österreich Werbung. Sie übernimmt den Posten mit 1. Juni, sagte Tourismusministern Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Dienstag. Weddig war von 2015 bis September Chefin des Reiseveranstalters TUI Österreich.

Der Leitungsposten bei der Österreich Werbung wird alle fünf Jahre neu ausgeschrieben, die bisherige Chefin Petra Stolba hatte sich nach 15 Jahren im Job nicht wieder beworben.

Weddig sieht Österreich als eines der wichtigsten Urlaubsländer in der Welt. Die Österreich Werbung sei eine der besten Marketingeinrichtungen in diesem Bereich und sei weltweit anerkannt. „Mein Ziel ist es, diese Rolle auszubauen und zu erweitern. Mein Ziel ist es, dass wir den schnellsten Restart des Tourismusses in Europa hinlegen“.

Verstärkte Nutzung digitaler Daten

Sie wolle die Sehnsüchte nach Urlaub in Österreich „noch mehr wecken“ und die Präsenz Österreichs im internationalen Wettbewerb auf allen Kanälen ausbauen. Eines der wichtigsten Instrumente sei die Nutzung von Daten aus digitalen Kanälen. Dazu seien auch neue „Vorgehensweisen“ und Kooperationen nötig.

Die im deutschen Hannover geborene Weddig ging auch darauf ein, dass sie als Deutsche nun der Österreich Werbung vorstehe. Sie freue sich, dass die Entscheidung nicht nach der Nationalität, sondern nach der Person getroffen worden sei.

„Und ich kann Ihnen sagen, dass ich seit fünf Jahren in Österreich lebe, Österreich meine Wahlheimat ist, ich mich hier unglaublich wohlfühle, die Menschen liebe und ganz konkret auch einen Österreicher und ich bin sehr, sehr stolz, meine Expertise in diese neue Aufgabe einbringen zu können“.

Erst in die Nähe, dann in die Ferne

Zunächst will Weddig sich auf Märkte in der Nähe konzentrieren, dann „Schritt für Schritt“ wie es in der Pandemie möglich sei sich in die Ferne begeben. Alle Urlaubsländer kämpfen mit den Folgen der Pandemie.

Österreich habe im Vorjahr gezeigt, wie sicherer Tourismus funktioniert. „Wir werden auch in Zukunft Gäste davon überzeugen, dass sie in Österreich sicher Urlaub machen können“, sie sei sicher, dass das gemeinsam gelingen werde.

Verhandlungen über neue Sonderdotierung

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) wies im gemeinsamen Pressegespräch darauf hin, dass es im Vorjahr schon eine Sonderdotierung von 40 Mio. Euro für die Österreich Werbung gegeben habe. Inwieweit jetzt eine weitere Sonderdotierung nötig sei, „werden wir mit der neuen Geschäftsführung verhandeln“, so Köstinger.

„Aber für uns ist natürlich klar, dass die Österreich Werbung das Kommunikationshaus für den österreichischen Tourismus ist.“ Sie schließe sich Weddig an mit der Einschätzung, dass Österreich das erste Tourismusland sein wolle, das wieder durchstartet, „dementsprechend wird es eine Budgetierung geben“, so die Ministerin.

Problemfeld Kongresstourismus

WKÖ-Vizepräsidentin Martha Schultz verwies darauf, dass der Kongresstourismus für Österreich sehr wichtig sei, es werde diesen „natürlich wieder geben“, aber nicht so rasch im alten Umfang. Das gelte auch für den Städtetourismus. im Kongresstourismus gebe es schon erste neue Abschlüsse für die kommenden Jahre.

Köstinger erinnerte daran, dass vor der Pandemie jährlich neun Mrd. Euro über Kongresstouristen erwirtschaftet wurde. „Wir arbeiten bereits seit mehreren Wochen an neuen Startkonzepten, wo vor allem der Städtetourismus, vor allem die Kongresswirtschaft, einen besonderen Schwerpunkt erfahren werden“.

Vorschusslorbeeren für Weddig gab es von Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Weddig sei „eine Topmanagerin, Vertriebsprofi und die ideale Besetzung als neue ÖW-Chefin“, schrieb sie in einer Aussendung. ÖVP-Tourismussprecher Karl Schmidhofer zeigt sich in einer ersten Reaktion „erfreut und zufrieden über diese hervorragende Entscheidung für eine erfolgreiche Tourismusmanagerin“.