Großes Ochsenauge
APA/AFP/dpa/Silas Stein
APA/AFP/dpa/Silas Stein
Natur

Ochsenauge meistgesichteter Schmetterling

Die Zahl der Österreicherinnen und Österreicher, die im Pandemiejahr dem Aufruf gefolgt sind, Falter mit der Schmetterlingsapp festzuhalten, ist um 16 Prozent auf fast 19.000 im Vergleich zu 2019 gestiegen. Meistgesichteter Schmetterling war das Große Ochsenauge.

Wie die Organisatoren „Blühendes Österreich“ und Global 2000 am Mittwoch mitteilten, folgte dem Großen Ochsenauge mit 6.518 Meldungen der Kaisermantel mit 6.187 Meldungen auf Platz zwei, auf dem dritten landete der Admiral mit 5.667 Meldungen. Insgesamt wurden 163 Tagfalterarten verzeichnet, mehr als drei Viertel aller in Österreich vorkommenden Arten. 2019 lag der Distelfalter nach einem starken Einwandungsjahr voran.

Niederösterreich weist mit 133 gemeldeten Tagfalterarten die höchste Artenvielfalt auf und liegt mit 47.738 Beobachtungen auch insgesamt an erster Stelle. Auf den Plätzen folgen die Steiermark (116) und Vorarlberg (113). Bei der Anzahl an Beobachtungen liegt ebenfalls die Steiermark auf Platz zwei (21.173) und Oberösterreich auf Platz drei (19.662).

Großes Ochsenauge
Blühendes Österreich/Dieter Schweiger
Über 6.500 Sichtungen des Großen Ochsenauges wurden 2020 gemeldet

Insgesamt wurden 147.120 Schmetterlinge gesichtet, fotografiert und für das „Citizen Science Projekt“ von „Blühendes Österreich“ und Global 2000 gemeldet. Das entspricht einem Zuwachs von rund 39 Prozent innerhalb eines Jahres. Bei den Teilnehmenden gewann der Niederösterreicher Momcilo Borek aus Ebreichsdorf mit 4.239 gemeldeten Schmetterlingen.

Auch Wanderfalter entdeckt

Unter den 2020 gemeldeten Schmetterlingen wurden auch „Besonderheiten“ gefunden, etwa einige Wanderfalter. „Wissenschaftlich gesehen sind die zahlreichen Meldungen von Arten besonders erfreulich und hervorzuheben, die in Österreich nur selten gefunden werden. Beispiele sind Funde der Syrmischen Spannereule aus der Steiermark, des Kleinen Wander-Bläulings aus Vorarlberg und des Pelargonien-Bläulings aus Kärnten“, resümierte der wissenschaftliche Betreuer der App und Schmetterlingsexperte Helmut Höttinger.

Mehr Vielfalt im Garten

Agnes Zauner, Geschäftsführerin von Global 2000, hat Tipps, wie der Lebensraum der Falter möglichst groß bleibt: „In jedem Garten sollte es Bereiche geben, in denen auch Wildkräuter ungestört wachsen dürfen. Diese wilden Ecken, auch wenn sie nur klein sind, sind wertvolle Verstecke und Kinderstuben für gefährdete Tierarten wie etwa Schmetterlinge.“

Distelfalter
APA/AFP/dpa/Mohssen Assanimoghaddam
Der Distelfalter war 2019 der meistbeobachtete Schmetterling Österreichs

Mit der Initiative „Nationalpark Garten“ will die NGO erreichen, dass möglichst viele Teilnehmende mit Verzicht auf Pestizide, Kunstdünger und Torf in Gartenerde die Vielfalt in ihren Gärten weiter fördern.