Mathematikunterricht in einer Schulklasse
ORF.at/Wolfgang Rieder
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Bildung

Schuljahr 2023/24 bringt neue Lehrpläne

Im Herbst 2023 bekommen die Volks- und Mittelschulen sowie AHS-Unterstufen neue Lehrpläne. Die geplante Modernisierung der Fächer soll sich dabei auch in den Bezeichnungen der Unterrichtsfächer ausdrücken.

Ab dem Schuljahr 2023/24 wird deshalb nicht mehr etwa Musikerziehung, Bildnerische Erziehung und Technisches und Textiles Werken unterrichtet, sondern Musik, Kunst und Gestaltung sowie Technik und Werken. An den Volksschulen wird laut dem Begutachtungsentwurf des Bildungsministeriums Deutsch, Lesen und Schreiben schlicht zu Deutsch, aus Verkehrserziehung wird Verkehrs- und Mobilitätsbildung.

An den Mittelschulen und AHS-Unterstufen soll das Fach Geografie und Wirtschaftskunde künftig Geografie und wirtschaftliche Bildung heißen, Biologie und Umweltkunde wird zu Biologie und Umweltbildung. Außerdem steht künftig Geschichte und Politische Bildung anstelle von Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung auf dem Stundenplan, und aus Bildungs- und Berufsorientierung wird Berufsorientierung.

Faßmann: „Rundumerneuerung“

Die Gesellschaft verändere sich mit großem Tempo, sagte ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Man gehe mit den neuen Lehrplänen deshalb entschlossen in eine „Rundumerneuerung“: „Mit der neuen Generation von Lehrplänen integrieren wir Wissen, Können und Handeln stärker als früher. Übergreifende Themen holen wir in den Vordergrund und stärken die Problemlösungskompetenzen der Kinder und Jugendlichen.“

Verordnung im Herbst

Die neuen Lehrpläne selbst sollen im Herbst verordnet werden. Sie legen fest, was Schüler am Ende eines Schuljahres wissen und können sollen. Damit haben sie auch Einfluss auf die Erstellung von Schulbüchern und die Lehreraus- und -weiterbildung. Laut Bildungsministerium wird unter dem Titel „Lehrpläne neu“ seit zwei Jahren an deren umfassender Modernisierung gearbeitet.

Laut Regierungsprogramm soll der Fokus dabei auf Kompetenzvermittlung und klaren Unterrichtszielen liegen. In die Erarbeitung eingebunden waren Teams aus Schulen, Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und den Austrian Educational Competence Centres (AECCs). Die Uni Salzburg war für die wissenschaftliche Begleitung zuständig.

Lehrergewerkschaft „sehr überrascht“

Die Lehrergewerkschaft reagierte am Dienstag „sehr überrascht“ auf die Ankündigung der neuen Lehrpläne und kritisierte die mangelnde Einbindung in die Reform. Man kenne weder die involvierten Personen, noch Organisationen wie die AECCs oder die Inhalte. „Das ist kein guter Start für ein so großes Projekt“, so der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger (FCG) gegenüber der APA.