Liegestühle und Sonnenschirme in Wiese
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Urlaubsreisen im CoV-Jahr fast halbiert

Aufgrund der Pandemie sind die Urlaubsreisen im vergangenen Jahr um fast die Hälfte eingebrochen. Die Reisemöglichkeiten wurden auf das Niveau des Jahres 2000 zurückgeworfen. Insgesamt gab es 2020 rund zwölf Millionen Urlaubsreisen, zeigen aktuelle Zahlen der Statistik Austria.

Dazu zählen auch Verwandten- und Bekanntenbesuche. 2019 waren es demnach noch insgesamt 21,2 Mio. Reisen gewesen. Auslandsurlaube sind im vergangenen Jahr um mehr als zwei Drittel zurückgegangen, Inlandsurlaubsreisen um ein Fünftel. Geschäftsreisen waren noch stärker betroffen und sanken im Vergleich zu 2019 um mehr als die Hälfte auf 1,6 Millionen.

Reisen im ersten CoV-Jahr lässt sich in etwa so zusammenfassen: Urlaube fanden hauptsächlich im Inland bei Verwandten oder Bekannten statt. Man reiste mit dem Auto an und blieb kurz.

Grafik zu Urlaubsreisen
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Ein Drittel der Urlaube bei Verwandten und Bekannten

Jede dritte Urlaubsreise war ein Verwandten- und Bekanntenbesuch, an zweiter bzw. dritter Stelle folgten Aktivurlaub und Erholungsurlaub. Der Anteil von Kultur- und Städteurlauben nahm um rund neun Prozentpunkte auf 6,6 Prozent ab.

Die Reiseintensität im Sommer brach um ein Viertel ein – auf 43 Prozent. Dabei legten Inlandsurlaubsreisen um fast 19 Prozent auf 3,8 Millionen zu, während sich die Anzahl der Urlaubsreisen ins Ausland um 57 Prozent auf 1,6 Millionen mehr als halbierte.

Flugreisen auf Niveau der 80er Jahre

Die meisten Auslandsurlaubsreisen gingen 2020 nach Deutschland, in Summe etwa 800.000. Rund 700.000 Urlaubsreisen führten nach Italien und 200.000 nach Kroatien. Aufgrund der Reisebeschränkungen reduzierte sich die Anzahl der Auslandsurlaubsreisen um mehr als zwei Drittel auf 3,2 Millionen. Die Zahl der Inlandsurlaubsreisen nahm hingegen nur um ein Fünftel auf 8,8 Millionen ab.

Mehr als drei Viertel der Urlaubsreisen wurden im Vorjahr mit dem Auto durchgeführt. Der Anteil der Urlaubsreisen mit dem Flugzeug ging auf 6,5 Prozent zurück – und damit laut Statistik Austria auf das Niveau der 1980er-Jahre.

Die Anzahl der Urlaubsreisenden ab 15 Jahren reduzierte sich im Vorjahr um mehr als ein Fünftel auf 4,5 Millionen. Am stärksten nahm die Reiseintensität bei über 65-Jährigen ab (minus 24,7 Prozentpunkte auf 35,9 Prozent).

Kürzere Urlaube

Die Zahl der durchgeführten Haupturlaubsreisen mit mindestens vier Nächtigungen fiel auf den Wert des Jahres 1990 zurück und brach um die Hälfte auf 4,9 Millionen ein. In der CoV-Krise waren kürzere Urlaube (mit bis zu drei Nächtigungen) gefragter, hier betrug das Minus aber trotzdem rund 37 Prozent.

Im Jahr 2020 gab es laut Statistik Austria auch rund drei Millionen Personen, die nicht reisten. Als Grund für das Nichtreisen wurde an erster Stelle Sicherheitsbedenken genannt – rund 49 Prozent der Nennungen, 2019 waren es 6,6 Prozent gewesen.