Ordner mit „Mathe“-Aufschrift auf einem Schreibtisch
ORF.at/Zita Klimek
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Bildung

Noten bei Mathematura heuer besser

Die ersten Ergebnisse der Mathematikmatura liegen vor – und sie sind als Erfolg zu werten, so ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann. Die Noten seien heuer ausgewogener, auch setzte es für weniger Schülerinnen und Schüler ein „Nicht Genügend“. Dafür stieg die Häufigkeit der Bestnote.

11,4 Prozent der Arbeiten in den Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) wurden laut den derzeit vorliegenden Resultaten mit einem Fünfer benotet, in den Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) waren es neun Prozent. Das liegt deutlich unter Werten, die in den vergangenen Jahren verzeichnet worden und die damals durchaus für Diskussionen sorgten. So waren in der AHS im Vorjahr etwa 21 Prozent der Maturaarbeiten mit einem „Nicht Genügend“ bewertet worden.

Auch mehr „Sehr Gut“ sind laut Faßmann erzielt worden, wobei die AHS hier mit 24,1 Prozent in Führung liegt. In den BHS schafften 13,6 Prozent der Schülerinnen und Schüler einen Einser.

Bessere Ergebnisse zum Teil durch neue Systematik

Apropos schaffen: Wie viele die Mathe-Reifeprüfung letztendlich bestehen werden, ist noch offen. Denn jene Maturanten, die ein „Nicht Genügend“ haben und die dieses auch durch die Jahresnote – die auch im zweiten CoV-Jahr wieder einbezogen wird – nicht ausgleichen können, denen steht noch die Kompensationsprüfung ins Haus.

Die besseren Ergebnisse liegen laut dem Minister an der zum Teil neuen Systematik. Nach den „auffälligen“ Ergebnissen der vergangenen Jahre habe die von ihm eingesetzte Beratungsgruppe die Matura überarbeitet. So gibt es weniger textlastige Aufgaben.

Größeres inhaltliches Spektrum

Auch das inhaltliche Spektrum der Aufgaben habe sich vergrößert. „Mathematik gewinnt dadurch an Attraktivität“, zeigte sich der Ressortchef überzeugt. Er sieht sich laut eigenen Angaben bestätigt, dass er das für die Aufgabenstellung verantwortliche Gremium neu besetzt hat.

„Das hat mir manche böse Nachrede eingebracht. Aber es war, glaube ich, notwendig. Die Überarbeitung hat sich ausgezahlt“, so Faßmann. Sie fußt auf der Expertise einer Beratungsgruppe, die vom Wiener Universitätsprofessor Michael Eichmair geleitet wird.

Keine „geschenkte Matura“

„Nun wird das Narrativ der geschenkten Matura laut werden“, konstatierte der Bildungsminister. Doch leichter, so beteuerte Faßmann, sei die Matura nicht geworden. Wer dies glaube, dem empfehle er, sich die Beispiele herunterzuladen und nachzurechnen.

Auch Eichmair zeigte sich überzeugt, dass es sich um eine anspruchsvolle Prüfung gehandelt habe. Allerdings habe sich, so befand er, auch die Qualität des Unterrichts verbessert, seit die Jahresnote mit einbezogen werde.

Grafik zur Mathematik Matura
APA; ORF.at

Dies wurde CoV-bedingt im Vorjahr erstmals so gehandhabt. Heuer wurde in diesem Zusammenhang aber eine doch gravierenden Änderung vorgenommen. Denn es mussten jedenfalls 30 Prozent der Klausurbeispiele gerechnet werden. 2020 gab es ein solches Mindestmaß noch nicht.

Nicht wenige Schülerinnen und Schüler entschieden sich daraufhin, ein leeres Blatt abzugeben – da sie aufgrund ihrer Jahresnote ohnehin positiv waren. Die nun erfolgte Änderung auch habe dazu geführt, dass die Noten heuer ausgewogener verteilt seien, hieß es.

„Es gibt keinen Coronaeffekt“

Dass die außergewöhnlichen Bedingungen des heurigen Jahres – mit Heimunterricht und wenig Präsenzunterricht – sich deutlich auf die Reifeprüfung ausgewirkt haben, ist laut Faßmann nicht feststellbar: „Es gibt keinen Coronaeffekt.“ Was es jedoch gab, sind Schülerinnen und Schüler, die nicht an der Prüfung teilnehmen konnten, weil sie an Covid erkrankt oder in Quarantäne waren. Für diese wird es Ersatztermine geben.