Eine Zigarette mit viel Qualm
APA/HERBERT NEUBAUER
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Gesundheit

Rauchen erhöht CoV-Risiko

„Das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken und zu sterben, ist für Raucher bis zu 50 Prozent höher als für andere“, darauf verweist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Weltnichtrauchertag am Montag. Auch die Impfung dürfte bei Raucherinnen und Rauchern schlechter wirken.

„Rauchende dürften deutlich weniger Antikörper bilden auf Basis der Impfung als Nichtrauchende – und zwar bei sonst gleichen Bedingungen, also gleicher Gesundheitszustand, gleiches Alter“, sagte Waltraud Posch von der steirischen Fachstelle für Suchtprävention Vivid – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Studien zeigen, dass auch die Sterblichkeitsrate beim Coronavirus bei Raucherinnen und Rauchern deutlich höher ist, so Bernhard Puchner, Lungenfacharzt am Sanatorium Innsbruck und am REHA Zentrum in Münster: „Sie haben eine höhere Sterblichkeitsrate, weil sich die Therapie bei einer vorgeschädigten Lunge viel schwieriger gestaltet als bei einer gesunden Lunge.“

Jeder Fünfte raucht

Insgesamt rauchen 1,5 Millionen Menschen in Österreich (21 Prozent der über 16-Jährigen) täglich. Laut Statistik Austria rauchen aktuell 18 Prozent der Frauen. Die Raucherquote der Männer liegt mit 24 Prozent. Etwa ein Viertel der nicht täglich rauchenden Bevölkerung ist dem Zigarettenrauch anderer ausgesetzt. Laut Angaben der SUPRO hat sich die CoV-Pandemie stark auf die jungen Raucher ausgewirkt – und zwar insofern, dass sie weniger geraucht haben.

Personen mit einem niedrigeren Bildungsabschluss konsumieren dabei mehr Zigaretten pro Tag als Personen mit einem höheren Bildungsabschluss, wie aus der Österreichischen Repräsentativerhebung zu Konsum- und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial 2020 hervorgeht, die das Gesundheitsministerium unlängst veröffentlichte. „Um Menschen mit Suchtkrankheiten verstärkt helfen zu können, muss man die Rahmenbedingungen besser verstehen, die Suchtverhalten fördern“, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne).

Apotheker verweisen auf Raucherberatung

„Mit dem Rauchen aufzuhören, ist deshalb das beste, was Raucher tun können, um sowohl ihr Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung zu verringern als auch das Risiko, Krebs und Herz- und Atemwegserkrankungen zu bekommen“, sagte auch WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Anlässlich des Weltnichtrauchertages am Montag warnte auch die Österreichische Apothekerkammer vor den gesundheitlichen Gefahren. „Um sich das Rauchen nachhaltig abzugewöhnen, bieten die Apotheken für alle Altersgruppen eine spezielle Raucherberatung an und unterstützen dabei, die schlechte Gewohnheit endlich los zu werden“, betonte Apothekerkammer-Vizepräsident Raimund Podroschko.

Eine Nikotinersatztherapie könne dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören – ohne die Nebenwirkungen eines Nikotinentzugs wie Nervosität oder Gewichtszunahme, erläuterte Podroschko. „Für Aufhörwillige steht eine breite Palette an Nikotinersatzpräparaten zur Verfügung: vom Nikotinkaugummi oder Nikotinpflaster über den Nikotin-Inhalator bis zum Mundspray.“