Kind mit einer Schutzbrille beobachtet eine Sonnenfinsternis
Getty Images/Daniel MacDonald
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Chronik

Kleine Sonnenfinsternis zu Mittag

Nach mehr als sechs Jahren ist heute in Österreich wieder eine Sonnenfinsternis zu sehen gewesen. Ein großes Spektakel war die partielle Sonnenfinsternis allerdings nicht. Der Mond verdeckte die Sonne zu Mittag gerade einmal zu fünf Prozent.

Bei der aktuellen partiellen Sonnenfinsternis verdunkelte der Mond die Sonne zwischen 11.52 und 13.28 Uhr etwas, wobei die größte Bedeckung um 12.40 Uhr erreicht wurde. Der Mond verdeckte rund 4,6 Prozent der Sonnenfläche. Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) hatte bereits im Vorfeld erklärt, dass es deshalb auch weder merklich dunkler noch kühler werden würde.

Auch die Erzeugung von Solarstrom hierzulande wurde durch das Ereignis nicht wesentlich beeinträchtigt. „Österreich entgehen durch die Sonnenfinsternis – bei einer angenommenen maximalen Stromeinspeisung aus PV-Anlagen – rund 40 MW Leistung, weil zwischen 11.48 Uhr und 13.18 Uhr der Mond die Sonne kurzfristig verdecken und es dadurch weniger Sonnenlicht geben wird“, so Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG.

Grafik zur partiellen Sonnenfinsternis
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Diese Strommenge, die dem Strombedarf des Ernst-Happel-Stadions für zwei Länderspiele mit Flutlicht entspricht, könnte leicht ausgeglichen werden, weil sie den Schwankungen im Netz sehr ähnlich ist.

Mehr zu sehen in fünf Jahren

Bei Neumond steht der Mond von der Erde aus gesehen nahe der Sonne. Durchschnittlich zweimal im Jahr verdeckt der Erdtrabant dabei zumindest teilweise die Sonnenscheibe, und es kommt zu einer Sonnenfinsternis. Diese ist allerdings nicht überall auf der Erde zu sehen. In Wien gab es die letzte partielle Sonnenfinsternis am 20. März 2015, die nächste nach dem aktuellen Ereignis wird – ebenfalls partiell – am 25. Oktober 2022 sein, immerhin mit einer Bedeckung von 30 Prozent.

Imposanter wird die partielle Sonnenfinsternis am 12. August 2026 mit einer Bedeckung von 87 Prozent der Fläche, „der höchste Wert seit 1999“, so Pikhard zur APA. Das ganze findet allerdings genau zu Sonnenuntergang statt. Da könnte sich ein Abstecher nach Spanien lohnen, wo dieses Ereignis als totale Finsternis zu beobachten ist. In Wien gab es die letzte totale Sonnenfinsternis am 8. Juli 1842, die nächste findet erst am 16. Mai 2227 statt.

Beobachtung nur mit Schutzausrüstung

Um die Finsternis zu beobachten muss man unbedingt mit entsprechendem Schutz zur Sonne schauen. Mit freiem Auge braucht man eine Finsternisbrille oder Sonnenfilterfolie, die im astronomischen Fachhandel erhältlich sind. Pikhard warnt davor, „Hausmittel“ wie Rettungsdecken, rußgeschwärzte Gläser, CDs oder Ähnliches zu verwenden. Will man mit einem Fernglas oder Fernrohr beobachten, muss eine Sonnenfilterfolie vor der Öffnung des Fernrohrs verwendet werden.