Blaukehlchen
APA/Birdlife/Otto Samwald
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Umwelt

Kaum noch Blaukehlchen und Bekassinen

Das Blaukehlchen wird in Österreich zunehmend seltener. Laut der Vogelschutzorganisation BirdLife bewohnen nur noch 150 Brutpaare zumeist kleinere Feuchtgebiete mit Schilf und offenen Bodenstellen. Von der Bekassine gibt es gar nur noch rund 25 Brutpaare.

Den Bekassinen als Brutvögel droht das völlige Aussterben in Österreich. Ihre langen Schnäbel stochern kaum noch in feuchten Böden nach Kleintieren. Das dramatische Sterben sei menschlich verursacht, so BirdLife. Sumpflebensräume mit ihren Feuchtwiesen und Mooren stehen nämlich kurz vor dem Kollaps.

Bekassine
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Von der Bekassine gibt es nur noch 25 Brutpaare

Sukzessive Zerstörung des Lebensraums

Durch die Entwässerung und Drainagierung feuchter Flächen sind viele dieser artenreichen Ökosysteme sukzessive verschwunden, beklagte BirdLife. Die Klimaerwärmung beschleunige diesen Prozess und bereite nicht nur den Menschen, sondern auch den Vögeln Probleme. Mit ihrem Lebensraum gehen auch die Sumpfbewohner wie Blaukehlchen und Bekassine verloren. Nur noch wenige Exemplare fristen ihr Dasein in den letzten Refugien, die von der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich nun unter Schutz gestellt werden.

Die Entwässerung von Feuchtwiesen, die Anlage von Drainagegräben und Dämmen und die intensive Nutzung von Niedermooren führte verstärkt seit den 1950er Jahren zu schwerwiegenden Lebensraumzerstörungen und zum Abdrängen der Tierwelt in letzte rare Rückzugsgebiete. Des Weiteren verwalden und verbuschen vielerorts ehemals baumlose, offene Feuchtwiesen, weil die wenig rentable Bewirtschaftung aufgegeben wird. So gehen wertvolle Bruthabitate dieser seltenen Arten verloren, berichtete BirdLife.

BirdLife: „Rückzugsräume erhalten“

Die wenigen verbliebenen Sumpfvögel ziehen sich in letzte Refugien zurück, wie etwa die Bekassine ins Ibmer Moor. „Daher ist es uns ein dringendes Anliegen“, so Gabor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich, „diese wichtigen Rückzugsräume zu erhalten, inzwischen verbuschte Flächen freizuräumen, ausgetrocknete zu vernässen und wiederherzustellen sowie neue Feuchtgebiete zu schaffen.“