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ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Beschäftigung wieder über Vorkrisenniveau

Der Arbeitsmarkt erholt sich langsam wieder. Im Mai lag die Beschäftigung laut Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) erstmals seit Beginn der Pandemie wieder über dem Vorkrisenniveau. Besonders gewachsen sind die Beschäftigtenzahlen im Gesundheitswesen und im Bereich Information/Kommunikation.

Angespannt bleibt demnach die Lage im Tourismus und Gastronomie. Die Arbeitslosigkeit liegt nach wie vor über dem Niveau von 2019. Insgesamt lag die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten im Mai 2021 mit 3.736.326 um 0,6 Prozent (plus 20.842) über dem Stand im Mai 2019, geht aus der WIFO-Studie hervor.

Im Vergleich zum Vorjahr 2020 fiel das Plus mit 4,8 Prozent bzw. 170.493 Beschäftigten noch deutlicher aus, allerdings schlägt sich hier natürlich der Effekt aus dem ersten Lockdown 2020 nieder.

Kontaktintensive Sektoren hinken hinterher

Trotz des Gesamtzuwachses in der Beschäftigung sei die Lage am Arbeitsmarkt aber weiter angespannt, so Julia Bock-Schappelwein, Ulrike Huemer und Walter Hyll, die die Studie verfasst haben. Denn nicht in jeder Branche gebe es einen Beschäftigungszuwachs zu sehen.

Besonders kontaktintensive Sektoren wie Gastronomie oder persönliche Dienstleistungen leiden nach wie vor unter der Krise und können noch nicht an das Vorkrisenniveau anschließen. In der Gastronomie und Beherbergung lag die Beschäftigung im Mai 2021 um 13,4 Prozent unter dem Niveau von 2019. Auch im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung macht das Beschäftigungsminus zum Vorkrisenjahr noch 6,4 Prozent aus.

Andere Sektoren wie Gesundheits- und Sozialwesen (plus 9,3 Prozent im Vergleich zu Mai 2019) oder Information und Kommunikation (plus 8,5 Prozent) bauten dagegen stark Beschäftigte auf. In diesen Bereichen waren Arbeitskräfte in der Krise stark nachgefragt.

Junge und Arbeiter besonders betroffen

Neben den starken Branchenunterschieden sei auch die weiterhin höhere Arbeitslosenquote kein Anlass zur Euphorie. So befanden sich im heurigen Mai um 14,3 Prozent bzw. 49.223 Personen mehr in Arbeitslosigkeit oder Schulung als im Mai 2019. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt gegenüber 2019 um 41,8 Prozent im Plus und gegenüber 2020 um 28,6 Prozent höher.

Besonders betroffen von dem Coronavirus-bedingten Abbau bei den Beschäftigten waren junge Menschen sowie Arbeiterinnen und Arbeiter. Die Jungen seien wegen ihrer kürzeren Betriebszugehörigkeit oft die Ersten, die den Job verlieren und würden am meisten darunter leiden, wenn Unternehmen aufgrund von Unsicherheit bei Neueinstellungen zurückhaltender seien. In der Gruppe der Beschäftigten bis 19 Jahren lag die Beschäftigung im Mai 2021 zwar wieder um 3,4 Prozent über dem Niveau von 2020, aber um 1,8 Prozent unter den Zahlen von Mai 2019.

Auch bei den Arbeitern lag die Beschäftigung nach wie vor um 2,7 Prozent niedriger als im Mai 2019. „Einerseits weil sie in stark beeinträchtigten Bereichen überrepräsentiert sind, etwa in der Beherbergung und Gastronomie, andererseits weil Arbeiterinnen und Arbeiter über einen schwächeren Kündigungsschutz verfügen und seltener in Kurzarbeit geschickt wurden“, heißt es in der Studie.