Ein Blumenstrauß vor einem SPÖ-Logo
APA/Michael Gruber
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Politik

Enttäuschung nach SPÖ-Parteitag

Enttäuschung und klar nach außen kommunizierte Rückendeckung für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner ziehen sich durch die Reaktionen der Ländervertreter der Partei. Rendi-Wagner hatte am SPÖ-Parteitag am Samstag nur das magere Ergebnis von 75 Prozent erreicht.

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der beim Parteitag als einfacher Delegierter dabei war, plädierte für Selbstreflexion für alle Beteiligten, da schließe er auch sich selbst ein. Er habe sich bewusst aus den Bundesgremien zurückgezogen. „Ich beurteile das jetzt aus der Ferne, denke mir auch meinen Teil – das ist keine Frage“, sagte Doskozil am Montag – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig sprach sich dafür aus, bei einem Treffen strategische Fragen zu klären. Wenig Interesse habe er herauszufinden, welche Delegierten Rendi-Wagner nicht unterstützt haben. Die SPÖ sollte sich aber auf die zentralen Themen der Sozialdemokratie konzentrieren – mehr dazu in wien.ORF.at.

Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser war aus familiären Gründen nicht persönlich beim Parteitag, deshalb könne er das Ergebnis zur schwer bewerten, zeigte er sich zurückhaltend. Er verwies auf einen Parteivorstand kommende Woche. Bei dieser Sitzung soll die Sachlage diskutiert werden – mehr dazu in kaernten.ORF.at. Die 75 Prozent der Stimmen für Rendi-Wagner zeigten, dass die Parteivorsitzende ein Mensch mit Ecken und Kanten und einer klaren Haltung sei, so Kaiser.

Keine konzertierte Aktion

Eine konzertierte Aktion von Niederösterreich schloss der niederösterreichische SPÖ-Klubobmann Reinhard Hundsmüller „auf jeden Fall, zu 100 Prozent“ aus. „Das wüsste ich“ – mehr dazu in noe.ORF.at. Auch SPÖ-NÖ-Chef Franz Schnabl betonte seine „100-prozentige Unterstützung“ für Rendi-Wagner.

Auch aus Salzburg wurde Rendi-Wagner am Montag dezidiert der Rücken gestärkt. „Natürlich wäre ein besseres Ergebnis wünschenswert gewesen, um noch gestärkter aus diesem Bundesparteitag hervorzugehen“, sagte SPÖ-Salzburg-Chef David Egger – mehr dazu in salzburg.ORF.at. Aber Rendi-Wagner habe eine klare Mehrheit erzielt. Nun gelte es, ein Gegengewicht zur gebeutelten Bundesregierung zu sein.

Kritik an „anonymem“ Unmut

Die steirische Parteispitze stellte sich am Montag hinter Rendi-Wagner. Er habe nicht verstanden, dass man sich nicht zu Wort meldet und „dann in der Wahlkabine quasi anonym seinen Unmut kundtut“, kritisierte SPÖ-Steiermark-Chef Anton Lang – mehr dazu in steiermark.ORF.at. Kritischer äußerte sich hingegen die Sozialistische Jugend in der Steiermark. Sie plädierte für eine Neuausrichtung der Partei.

Der Vorarlberger Klubobmann Thomas Hopfer sprach angesichts des Wahlergebnisses von einer großen Enttäuschung. Er ging mit jenen Delegierten, die Rendi-Wagner vom Zettel gestrichen hatten, hart ins Gericht. Für SPÖ-Nationalratsabgeordneten Reinhold Einwallner war der Parteitag ein Eigentor – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at. An den Spekulationen, ob eine geplante Aktion hinter diesem Ergebnis steckt, will sich Einwallner nicht beteiligen.