Bild zeigt drei Ampullen mit verschiedenen Impfstoffen gegen Covid-19.
APA/AFP/Thomas Kienzle
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Coronavirus

Kreuzimpfungen außerhalb Wiens Ausnahme

In Wien können Personen, die für ihre erste CoV-Impfung AstraZeneca bekommen haben, einen mRNA-Impfstoff für ihren zweiten Stich auswählen. Die anderen Bundesländer zeigen sich zurückhaltend. Kreuzimpfungen sind nur in speziellen Fällen möglich.

Das Nationale Impfgremium (NIG) hat kürzlich seine Schutzimpfungsanwendungsempfehlung zwar aktualisiert, aber lediglich betont, dass die Kreuzimpfungen auf Patientenwunsch angeboten werden soll. Eine dezidierte Empfehlung seitens des NIG gab es nicht. Allerdings können sich nun in Wien Interessierte über die Hotline 1450 einen entsprechenden Termin ausmachen, hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Weil es allerdings noch keine dezidierte Empfehlung des NIG gibt, hielten sich die anderen Bundesländer mit einer generellen Regelung noch zurück. In Niederösterreich werden Kreuzimpfungen nur aufgrund medizinischer Notwendigkeit durchgeführt, als individuelle medizinische Entscheidung, die ausschließlich die impfende Ärztin bzw. der impfende Arzt treffen könne, wurde der APA aus dem Büro von Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) mitgeteilt.

Nur bei Auftreten schwerer Nebenwirkungen

In Oberösterreich werden Kreuzimpfungen ebenfalls nur nach dem Auftreten schwerer Nebenwirkungen nach der ersten Dosis eines Impfstoffes und bei dringendem Wunsch der zu impfenden Person angeboten. So laute die aktuelle Empfehlung des NIG, hieß es aus dem Krisenstab des Landes. In den Impfstraßen werden – außer nach medizinischer Indikation – keine Kreuzimpfungen vorgenommen.

Impfenden Medizinerinnen und Medizinern im niedergelassenen Bereich sei es aber unbenommen, eine Kreuzimpfung anzubieten bzw. durchzuführen.

Im Burgenland ist das Thema Kreuzimpfung keines, da bei AstraZeneca nur noch wenige Dosen zu verabreichen seien. Bei medizinischen Indikationen, wenn etwa jemand auf den ersten verabreichten Impfstoff reagierte, habe es allerdings bisher schon Kreuzimpfungen gegeben, hieß es zur APA aus dem Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Man geht davon aus, dass eine Drittimpfung künftig mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen wird.

Kärnten bleibt bei Standardimpfschema

An den Impfstraßen des Landes Kärnten gilt weiterhin: Jener Impfstoff, der bei der Erstimpfung verabreicht wurde, wird auch für die zweite Immunisierung verwendet. Anders könnte das aber bei den rund 340 als Impfärzte registrierten, niedergelassenen Ärzten sein, sagte Gerd Kurath vom Landespressedienst: Diese könnten selbst entscheiden, ob sie den gleichen Impfstoff noch einmal verwenden oder eine Kreuzimpfung durchführen.

In der Steiermark wird es keine Immunisierungen mit unterschiedlichen Vakzinen in den Impfstraßen geben: „Es gibt Empfehlungen, dass man das in medizinischen Ausnahmefällen tun kann. Bei den niedergelassenen Ärzten geht das seit Langem, wenn sie der Meinung sind, die Reaktion auf einen Impfstoff war zu stark“, meinte der steirische Impfkoordinator Michael Koren auf APA-Anfrage, aber „bei den Impfstraßen ist das nicht geplant“.

Tirol prüft mögliche Umsetzung

Im Bundesland Salzburg werden vorerst keine Kreuzimpfungen durchgeführt. Das Land Salzburg wartet ebenfalls noch auf die offizielle Empfehlung des NIG. „Es gibt seitens des Nationalen Impfgremiums hier derzeit keine klare offizielle Empfehlung für heterologes Impfen. Solange das nicht vordringlich empfohlen wird, werden wir in den Impfstraßen das nicht anbieten“, sagte Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) gegenüber der APA.

In Tirols Impfzentren wird es vorerst wohl auch noch keine Kreuzimpfungen geben. Seitens des Landes werde derzeit geprüft, in welcher Form Kreuzimpfungen in den Impfzentren umsetzbar sind, teilte das Land auf APA-Anfrage mit.