Oberösterreich ist das zweite Bundesland nach Wien, in dem diese kostenlosen Tests angeboten werden. Nach Linz folgen am 2. August die Bezirke Gmunden und Vöcklabruck. Bei guter Resonanz sei eine Ausrollung auf das gesamte Bundesland möglich, informierte das Land Oberösterreich – mehr dazu in Neue Impf- und Testangebote (ooe.ORF.at).
"Delta-Variante möglichst eindämmen“
Während der Pilotphase können die Tests in den Bipa-Filialen der teilnehmenden Bezirke abgeholt und die Proben bei allen REWE-Standorten in diesen Bezirken abgegeben werden. Das Testergebnis wird dann innerhalb von 24 Stunden übermittelt. Kinder können den Test anwenden, sobald sie in der Lage sind zu gurgeln.
Für die Bürgerinnen und Bürger sind die Tests gratis, die Kosten übernimmt der Bund. Mit dem Angebot wolle man schon jetzt Schritte setzen, um „ein neuerliches Ansteigen der Infektionszahlen, auch im Zusammenhang mit der hochansteckenden Delta-Variante, möglichst einzudämmen“, sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).
Angebote in Tirol und Vorarlberg geplant
Auch in Tirol und Vorarlberg soll es demnächst ein kostenloses PCR-Testangebot geben. Grund dafür ist die ab 22. Juli geltende Regel, nach der ein Besuch der Nachtgastronomie nur mehr mit einem Impfnachweis oder einem maximal 72 Stunden alten negativen PCR-Test möglich ist. In Tirol soll man sich bald für einen Test in den PCR-Teststraßen anmelden können, hieß es von Elmar Rizzoli, Leiter des CoV-Einsatzstabes, auf APA-Anfrage.
Auch in Vorarlberg sollen Nachtschwärmer ab 22. Juli laut Medienberichten kostenfrei zu ihrem negativen Testergebnis kommen. Noch sei allerdings nicht klar, ob die Tests in den Teststraßen oder im niedergelassenen Bereich durchgeführt werden, sagte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP). Rüscher ging davon aus, dass man momentan 500 PCR-Tests pro Tag durchführen könne.
Debatte über kostenpflichtige Tests
Allerdings nimmt die Debatte darüber, ob CoV-Tests kostenpflichtig werden sollen, langsam Fahrt auf. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) kündigte das in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ (Sonntag-Ausgabe) zwar nicht an, schloss es aber für den Herbst auch nicht aus. Über den Sommer blieben die Tests jedenfalls gratis, sagte er.
Wenn es ein Impfgebot für alle, die eine Impfung erhalten können, gegeben habe, werde man im Herbst „die Lage neu bewerten“. Ausdrücklich nahm Mückstein all jene, die nicht geimpft werden können – etwa die unter Zwölfjährigen oder Risikopatienten – aus. Die SPÖ protestierte gegen die Aussagen des Ministers.
„Irgendwann muss das irgendwer zahlen“
Zuerst hatte NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker verlangt, dass die CoV-Tests nach dem Sommer kostenpflichtig werden sollten, damit sich möglichst viele Menschen impfen lassen. Nun meinte Mückstein dazu: „Im Herbst werden irgendeinmal die Impfungen stagnieren. Wir haben weit über eine Milliarde Euro seit Beginn der Pandemie für Tests ausgegeben. Das war richtig, aber irgendwann muss das irgendwer zahlen.“ Wenn alle das Impfangebot in Anspruch nehmen konnten, werde man die Lage neu bewerten.
„Gerade jetzt, wo die Infektionszahlen wieder steigen, braucht es eine Ausweitung von kostenlosen CoV-Tests und nicht eine Rücknahme dieser“, kritisierte daraufhin SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher. Kostenpflichtige Tests würden weniger die Impfbereitschaft steigern, als dass sie zu einer Erhöhung der Dunkelziffer an Infizierten führen könnten.