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ORF.at/Georg Hummer
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Coronavirus

Apotheken bieten kostenlose PCR-Tests an

Apotheken werden demnächst kostenlose PCR-Tests anbieten, die ab Donnerstag für nicht Geimpfte etwa in der Nachtgastronomie vorgeschrieben sind. Das kündigte Apothekerkammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr im Gespräch mit der APA an. Im Gesundheitsministerium bestätigte man die Pläne.

Das sei bereits mit dem Gesundheitsministerium und den Sozialversicherungen vereinbart. In der Apothekerkammer wird dieses Angebot noch am Mittwoch vom Präsidium abgesegnet. Angeboten werden die Tests in allen Apotheken in ganz Österreich, die derzeit schon die Antigen-Tests durchführen. Es werden aber nicht die derzeit vor allem in Wien verwendeten Gurgeltests sein, sondern abgestrichene PCR-Labortests. Für Mursch-Edelmayr bieten diese Tests die höchste Probenqualität.

Ausgerollt sollen diese Gratis-PCR-Tests „in den nächsten Tagen“ werden, kündigte die Apothekerkammer-Präsidentin an. Ab wann sie genau wo angeboten werden, hängt von den regionalen Möglichkeiten ab. Die Vereinbarungen mit den verschiedenen Laboren in den Bundesländern sind noch zu treffen.

Auch Ärzte sollen testen

Auf Anfrage von ORF.at beim Gesundheitsministerium bestätigte man die Pläne. In einem Statement von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hieß es, es sei „sehr erfreulich, dass Apotheken künftig auch kostenlose PCR-Tests anbieten.“ Auch Ärztinnen und Ärzte sollen testen dürfen: „Wir sind darüber hinaus auch im Austausch mit den niedergelassenen Ärzten – das umfassende PCR-Angebot soll es auch in Ordinationen geben. Der flächendeckende Ausbau von PCR-Testungen ist wichtig, um eine dynamische Ausbreitung der Delta-Variante zu verhindern.“

In dem Statement heißt es, dass auch die Gurgeltests ausgeweitet werden sollen: „Ein weiterer Baustein ist die Ausweitung von ähnlichen Angeboten wie ‚Alles gurgelt‘. Zur bundesweiten Ausrollung des Wiener Erfolgsprojekts mittels niederschwelligem PCR-Gurgel-Angebot stehen wir im Austausch mit den Bundesländern.“

Ablauf wie bei Antigen-Tests

Für die Versicherten ändert sich im Vergleich zu den jetzt schon von den Apotheken angebotenen Antigen-Tests nichts. Nach einer Terminvereinbarung wird der Abstrich in der Apotheke vorgenommen, das Ergebnis bekommt man dann per SMS oder Mail, oder man kann es sich auch ausgedruckt abholen.

Die Finanzierung der Gratis-PCR-Tests wird wie bisher bei den Antigen-Tests über die Sozialversicherung abgewickelt, die sich das Geld dann vom Bund holt. Mursch-Edelmayr sagte, dass die IT im Hintergrund erst in den nächsten Wochen dafür angepasst werden müsse, die Patienten würden davon aber nichts merken.

Die Präsidentin sagte, dass der Aufwand für die Apotheken sehr groß sei, und sie „an der Grenze der Kostendeckung“ arbeiten. Es handle sich aber um ein „notwendiges Service“. Der Bund könne die gute Infrastruktur der Apotheken für die flächendeckenden Tests nutzen, versicherte Mursch-Edelmayr.