Seeterrasse in Hallstatt am Hallstätter See
APA/Barbara Gindl
APA/Barbara Gindl
Wirtschaft

Sommertourismus zieht an

Der heimische Tourismus hat im Juni Fahrt aufgenommen, aber weiterhin nicht annähernd das Niveau von vor der CoV-Krise erreicht. Zwar sind die Nächtigungen gegenüber Juni 2020 um fast 43 Prozent gestiegen, liegen allerdings nach wie vor um knapp über 40 Prozent unter dem Vorkrisenniveau vom Juni 2019.

„Insgesamt hat Österreichs Tourismus im Juni 2021 mit 7,46 Millionen Nächtigungen 59,2 Prozent des Vorkrisenniveaus des Juni 2019 erreicht“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Mit 3,54 Millionen waren die Nächtigungen der Urlauberinnen und Urlauber aus dem Inland zu Beginn des zweiten Pandemiesommers bereits in der Nähe des Vorkrisenniveaus aus dem Juni 2019.

Die Nächtigungen ausländischer Gäste lagen mit 3,92 Millionen hingegen noch mehr als die Hälfte darunter, so die vorläufigen Ergebnisse der Statistik Austria.

Mehr Nächtigungen deutscher Gäste

Österreichs Tourismussektor ist mit den Öffnungen nach dem monatelangen Lockdown am 19. Mai in die Sommersaison gestartet. 2020 durften die heimischen Hotels erst vor dem Pfingstwochenende Ende Mai wieder aufsperren. Impffortschritte und ein großes Testangebot lassen die Menschen wieder mehr reisen als noch vor einem Jahr.

Grafik zum Sommertourismus 2021
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Die Nächtigungen deutscher Gäste sind im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 68 Prozent auf 2,95 Millionen gestiegen. Damit war Deutschland im Juni der wichtigste ausländische Herkunftsmarkt, gefolgt von der Schweiz und Liechtenstein (0,16 Mio.; plus 29 Prozent) und den Niederlanden (0,13 Mio.; plus 85 Prozent). Die Zahl der Gäste (Ankünfte) insgesamt stieg im Juni um ein Drittel auf 2,24 Millionen, wobei um fast 53 Prozent mehr ausländische Gäste als im Juni 2020 gemeldet wurden.

Wien hinkt anderen Bundesländern hinterher

Im Bundesländervergleich hinkt Wien noch stark hinterher. Zwar haben sich die Nächtigungen in der Bundeshauptstadt im Vergleich zu Juni 2020 verdoppelt, doch im Vergleich zu Juni 2019 weist Wien mit rund 78 Prozent den höchsten Rückgang auf. Im Gegensatz dazu ist das Burgenland mit nur 5,5 Prozent weniger Nächtigungen beinahe auf Vorkrisenniveau.

Das erste Drittel (Mai bis Juni) der touristischen Sommersaison (Mai und Oktober) ist besser gelaufen als im Sommer 2020. Die Nächtigungen legten um knapp drei Viertel auf insgesamt 10,38 Millionen zu. Diese Steigerung sei vor allem auf die Verdoppelung der Zahl von Gästenächtigungen aus dem Ausland zurückzuführen, so die Statistik Austria.

Deutliches Minus im ersten Halbjahr

Betrachtet man das bisherige Kalenderjahr (Jänner bis Juni), steigt der heimische Tourismus mit einem deutlichen Minus aus. Die Übernachtungen gingen im ersten Halbjahr im Vergleich zu 2020 um über 70 Prozent auf 14,12 Millionen zurück, wobei der Nächtigungsrückgang bei inländischen Gästen geringer (minus 32 Prozent auf 7,88 Millionen) ausfiel als bei ausländischen Urlaubern (minus 83 Prozent auf 6,23 Millionen). Die Zahl der Gäste brach um zwei Drittel auf 3,93 Millionen ein. In Österreich hat die CoV-Krise 2020 ab Mitte März voll durchgeschlagen.