Junge Frau nach der Impfung
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Coronavirus

Aktionen gegen die Impfmüdigkeit

Die Bundesländer trumpfen mit unterschiedlichen Mitteln gegen die Impfmüdigkeit auf. So fahren etwa Impfbusse durch die Städte. Zudem gibt es Impftage ohne Anmeldung in fast allen Ländern. Ein Überblick.

In Wien verwies man am Dienstag im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) auf schon gesetzte Schritte, etwa die eingesetzten Impfbusse, die eine wohnortnahe Impfung ermöglichen. Aktuell kann man sich beim Reumannplatz und beim Bahnhof Hütteldorf im Bus impfen lassen. Ab Mittwoch wird auch in Wiener Einkaufszentren geimpft: In der Lugner City besteht von Mittwoch bis Samstag eine Impfmöglichkeit. Am Freitag und Samstag wird es auch im Auhof Center und im Einkaufszentrum Riverside ein Angebot zur Impfung geben.

In Niederösterreich werden Gemeinden, in denen die Quote im Vergleich zu den anderen niedrig ist, vorrangig mit niederschwelligen Angeboten (Pop-Up-Impfung und mobile Impfteams) versorgt, teilten LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königberger-Ludwig (SPÖ) auf Anfrage mit.

Mit dem Impfbus in die Täler

In Wiener Neustadt blieb eine Aktion ohne Anmeldung für Unter-30-Jährige am vergangenen Wochenende mit 660 verabreichten Injektionen unter den Erwartungen, deshalb wird das Angebot am 7. und 8. August auf alle Altersgruppen ausgeweitet. Baden veranstaltet am 9. August einen Impftag ohne Voranmeldung für Zwölf- bis 18-Jährige. Spontanes Impfen ohne Termin ist laut der Webseite von Notruf NÖ in den kommenden Tagen beispielsweise auch in Gmünd, Melk, Krems, Hollabrunn, Mistelbach, Amstetten und Tulln möglich – mehr dazu in noe.ORF.at.

Auch in Tirol will Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) zusätzlich zu den bereits bestehenden niederschwelligen Angeboten „Impfungen direkt zu den Menschen vor Ort“ bringen. Von 16. bis 21. August wird in fünf Regionen auch in Gemeindesälen und Impfbussen geimpft, hieß es am Dienstag in einer Aussendung im Anschluss an eine Beratung mit dem Gemeindeverband. Ausgesucht wurden die Regionen Ötztal, Hinteres Iseltal, das Osttiroler Oberland mit dem Villgratental sowie das Tiroler Gailtal, die Region Untere Schranne und Kaiserwinkl und die Region Oberstes Gericht. Platter ortete hier „noch vermehrten Aufholbedarf“ – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Impfaktionen für Reiserückkehrer

In der Steiermark gibt ebenfalls schon länger Bemühungen zur Hebung der Impfbereitschaft. Auch hier will man mit den Angeboten „ganz nah“ an die Bürger heranrücken. Am 7. August findet beispielsweise wieder ein „offenes Impfen“ ohne Termin in allen Impfstraßen des Landes statt.

Auch das Land Salzburg bietet gegen die Impfmüdigkeit bereits seit einigen Wochen Impfungen ohne Voranmeldungen an – in einem Impfbus, der durch das ganze Land tourt und den auch jede Gemeinde anfordern kann, und in Impfstraßen. „Wir werden weiterhin diese Impfaktionen anbieten“, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsreferenten zur APA. „Jeder findet eine Möglichkeit, sich impfen zu lassen.“ Geplant sind gegen Ende des Sommers auch Impfaktionen für Reiserückkehrer und für Schüler. Mit Stand letzten Freitag haben rund 5.000 Salzburger Bürger die Immunisierung ohne Voranmeldung seit Beginn der Sonderimpfaktionen am 9. Juli genutzt.

Stich am Badesee

Ähnliche Bestrebungen gibt es auch in Oberösterreich, das mit 55,1 Prozent an zumindest Erstgeimpften österreichweites Schlusslicht bei der Durchimpfungsrate ist. Durch anmeldefreie Impftage und Pop-up-Impfungen, u.a. auch am Badesee, bei Veranstaltungen oder beim Shoppen, sollen mehr Leute zu einer Immunisierung bewegt werden. Und auch in der Grünen Mark sind Impfbusse unterwegs.

Auch anmeldungsloses Impfen in der Arztpraxis

Das Land Burgenland plant – wie schon angekündigt – Aktionen in den Gemeinden, in denen die Durchimpfungsrate vergleichsweise niedrig ist. Niedergelassene Ärzte sollen dort Impftage ohne Anmeldung anbieten. Damit will das Land vor allem jene Menschen erreichen, die zu den nächsten Impfzentren oder -ärzten weite Wege zurücklegen müssen. Generell setze man auf Impftage ohne Voranmeldung, um die Impfbereitschaft weiter zu erhöhen, hieß es aus dem Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Zurückhaltend gab man sich am Wochenbeginn in Vorarlberg. Derzeit gebe es keine Überlegungen zu weiteren Maßnahmen zur Steigerung der Impfquote in den Gemeinden.

Auskunft zur Impfung erhält man österreichweit auch unter der Gesundheitsnummer 1450. Mit allgemeinen Fragen rund um das Coronavirus kann man sich an die Hotline der AGES unter 0800/555621 (täglich von 00:00 bis 24:00 Uhr) wenden.