Ausgaben für Verkehr stiegen um 8,1 Prozent, Flugtickets wurden um 23,6 Prozent teurer. Ohne höhere Ausgaben für Verkehr und Wohnen hätte die Inflation 1,2 Prozent betragen. Gegenüber dem Vormonat Juni stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,3 Prozent.
Im Bereich Verkehr wurden auch Treibstoffe um 21,6 Prozent teurer. Schon im Juni belief sich das Plus auf 21,4 Prozent. Auch Reparaturen von Autos und Co. verteuerten sich um 4,3 Prozent, gebrauchte Fahrzeuge kosteten um 3,8 Prozent mehr, neue um 2,8 Prozent.

Energiekosten stiegen ebenfalls
Weiterer Preistreiber war einmal mehr das Wohnen. Wohnung, Wasser, Energie verteuerten sich durchschnittlich um 3,0 Prozent. Die Haushaltsenergiepreise stiegen durchschnittlich um 7,1 Prozent.
Dazu trugen Teuerungen für Heizöl (plus 28,2 Prozent) und für Strom (plus 5,3 Prozent) bei. Die Preise für Gas stiegen um 4,5 Prozent, jene für Fernwärme um 2,7 Prozent und jene für feste Brennstoffe um 1,7 Prozent. Die Instandhaltung von Wohnungen kostete durchschnittlich um 3,8 Prozent mehr. Mieten stiegen insgesamt um 1,2 Prozent.
Höhere Preise in Restaurants
Für Restaurants und Hotels musste durchschnittlich um 3,3 Prozent mehr bezahlt werden. Ausschlaggebend dafür waren teurere Bewirtungsdienstleistungen (plus 3,1 Prozent). Die Preise für Beherbergungsdienstleistungen stiegen um 4,3 Prozent.
Die Preise beim Mikrowarenkorb, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen und den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresvergleich um 2,1 Prozent (Juni: plus 1,5 Prozent). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 6,1 Prozent (Juni: plus 5,8 Prozent).
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2020 (VPI 2020) betrug im Juli 102,9. Da im Herbst auch wieder eine Pensionsanpassung bevorsteht, ist die Inflation auch in Bezug darauf derzeit besonders unter Beobachtung.
Lebensmittelpreise könnten weiter steigen
Etwas überrascht zeigte sich WIFO-Experte Josef Baumgartner, dass die Nahrungsmittelpreise „nach wie vor moderat steigen“. Die Preisanstiege bei Nahrungsmitteln dürften laut Baumgartner im weiteren Jahresverlauf und 2022 „stärker werden“. So dürften aufgrund gestiegener Getreidepreise etwa die Kosten für Brot und Gebäck schon bald steigen.
Insgesamt seien die Preissteigerungen beim Rohöl und bei den Problemen innerhalb der Lieferketten zu suchen, so Baumgartner. Wenn Häfen in China wegen CoV-Fällen gesperrt werden und sich der Transport dadurch verzögert, werde dieser teurer. Dazu komme ein Mangel an Containern, um der vermehrten Fracht in der sehr gut erholten Konjunktur Herr zu werden. Die starke Konjunktur sorge zudem für eine vermehrte Nachfrage nach Energie in der Industrie und nach Treibstoffen für den Transport.