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ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Weniger Urlaub und hauptsächlich im Inland

Die Reisetätigkeit der Österreicher und Österreicherinnen hat in den ersten sechs Monaten des Jahres weiter abgenommen. Geurlaubt wurde hauptsächlich im Inland, wobei das wichtigste Reisemotiv der Besuch von Verwandten und Bekannten war.

Die Zahl der Urlaubsreisen ab einer Übernachtung – dazu zählen auch Verwandten- und Bekanntenbesuche – hat im ersten Halbjahr im Jahresabstand um rund 14 Prozent auf 4,41 Millionen abgenommen. Im Vergleich zu 2019 haben sich die Urlaubsreisen mit minus 54,8 Prozent mehr als halbiert, wie die Statistik Austria am Donnerstag mitteilte. „Die Tourismusbranche hat noch einen weiten Weg aus der Coronakrise vor sich. Besonders drastisch sind die Auslandsurlaube mit 73,5 Prozent eingebrochen, Inlandsurlaubsreisen um 40 Prozent“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Geschäftsreisen stagnieren

Der Rückgang ist laut Statistik Austria vor allem auf das erste Quartal zurückzuführen (minus 62,7 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2020), während die Zahl der Urlaubsreisen im zweiten Quartal einen Zuwachs um 54,7 Prozent auf 3,27 Millionen verzeichnete. Ebenso ging der Anteil der Personen mit mindestens einer Urlaubsreise im ersten Quartal um 18,4 Prozent auf 8,8 Prozent zurück, während der Anteil im zweiten Quartal um 7,4 Prozent auf 26,6 Prozent zunahm.

Grafik zeigt die Urlaubsreisen der Österreicher
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Die Zahl der Geschäftsreisen im 1. Halbjahr stagnierte mit 0,89 Millionen im Vergleich zur Vorjahresperiode, liegt aber dennoch etwas mehr als die Hälfte unter dem Vorkrisenniveau (minus 53 Prozent.

Drei Viertel im Inland

Beinahe drei Viertel der Urlaubsreisen (74 Prozent oder 3,26 Millionen) führten zu Zielen im Inland. Vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie waren es nur etwas mehr als die Hälfte (55,7 Prozent). Dennoch verzeichneten die Inlandsurlaubsreisen im Vergleich zum 1. Halbjahr 2020 einen Rückgang um 16 Prozent auf 3,26 Millionen, im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019 gingen die Inlandsurlaubsreisen um 40 Prozent zurück.

Die Zahl der Urlaubsreisen ins Ausland nahm im 1. Halbjahr 2021 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 9,8 Prozent auf 1,15 Millionen ab, im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019 lag der Rückgang bei 73,5 Prozent. Die beliebteste Auslandsdestination war im Italien (28,6 Prozent der Auslandsreisen) gefolgt von Deutschland (16,8 Prozent) und Kroatien (11,1 Prozent).

Der Anteil an Fernreisen lag im ersten Halbjahr bei nur noch zwei Prozent. Im ersten Halbjahr 2020 lag dieser Anteil noch bei 13,6 Prozent, im ersten Halbjahr 2019 bei 9,8 Prozent.

Die Hälfte Besuch von Verwandten und Bekannten

Sowohl bei Auslands- als auch bei Inlandsreisen war der Besuch von Verwandten und Bekannten das wichtigste Reisemotiv. Beinahe die Hälfte aller Urlaubsreisen wurden aus diesem Grund unternommen. Entsprechend hoch war auch der Anteil der unentgeltlichen Unterkünfte: Bei mehr als der Hälfte (58 Prozent) aller Urlaubsreisen wurde bei Freunden, Verwandten oder am Zweitwohnsitz genächtigt, im Inland waren es sogar fast 63 Prozent. Bei weniger als einem Drittel der Urlaubsreisen wurde in Hotels oder ähnlichen Betrieben übernachtet.

Abgesehen von Besuchen naher Angehöriger oder Freunde waren auch der sportliche Aktivurlaub, Erholung und im Ausland der Strand- und Badeaufenthalt Motive, eine Reise zu machen. Der Pkw als Verkehrsmittel hat in der Coronakrise noch einmal deutlich an Fahrt gewonnen: Mehr als drei Viertel der Urlaubsreisen wurden mit einem privaten Auto unternommen. Der Anteil der Flugreisen ins Ausland lag bei 21,4 Prozent, nach 34,4 Prozent im ersten Halbjahr 2020 und 37,6 Prozent im Jahr 2019.