Wer nicht in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus lebt, kann nicht einfach eine neue Heizung einbauen bzw. kann das auch im Eigentum technisch und finanziell sehr aufwendig werden. Was kann man also auf jeden Fall tun?
Die E-Control rät dazu, die Preise unterschiedlicher Anbieter zu vergleichen und seine vier Wände möglichst vernünftig zu beheizen. „Man sollte immer auf die effiziente Nutzung der Energie schauen, auch beim Heizen“, sagte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch am Dienstag.
CO2-Aufschlag macht Gas teurer
Die zunächst geplanten 30 Euro Belastung pro Tonne CO2-Ausstoß würden für einen durchschnittlichen Haushalt mit 15.000 Kilowattstunden (kWh) Gasverbrauch im Jahr etwa 80 bis 90 Euro ausmachen, verwies Urbantschitsch vor Journalisten auf eine Berechnung des Regulators zur ersten Stufe der CO2-Bepreisung.
Auf den Strompreis werde sich diese unmittelbar in Österreich nicht auswirken. Allerdings sei der CO2-Preis ohnedies schon in den Großhandelspreisen für Strom, an denen sich die Endkundenpreise orientieren, inkludiert.
Nicht immer freie Wahl
Dass man sich bei einer Mietwohnung den Energieträger oft nicht aussuchen und ihn auch nicht so leicht wechseln kann, stelle im Zusammenhang mit dem kommenden CO2-Aufschlag „eine der größten Herausforderungen“ dar. Angesprochen auf die regional verschiedene Höhe des Klimabonus meinte Urbantschitsch: „Beim Heizen gibt es nicht den großen Unterschied zwischen Stadt und Land.“
Bei einem eventuellen Umstieg auf ein anderes Heizsystem ist natürlich die Kostenaufteilung zwischen Eigentümern und Mietern Thema. Nutzerinnen und Nutzer einer Gasheizung etwa können aber auch ohne Zustimmung der Hausinhabung zu einem Anbieter von „grünem“ Gas wechseln. Das würde die CO2-Kostenbelastung senken – auch anteilsmäßig je nach Quote der Beimischung von nicht fossilem Gas, so E-Control-Volkswirt Johannes Mayer.
Vergleichen und eventuell wechseln
Wer die Möglichkeit eines Lieferantenwechsels nutzt, kann sich laut E-Control-Vorstand Alfons Haber derzeit bei Gas samt Neukundenrabatt bis zu 337 Euro im Jahr als Durchschnittshaushalt ersparen, ohne diesen Rabatt bis zu 240 Euro jährlich.
Bei Strom beträgt das Einsparpotenzial durch einen Anbieterwechsel zwischen dem günstigsten Lieferanten und dem jeweiligen lokalen Anbieter bis zu ungefähr 140 Euro inklusive und bis zu rund 106 Euro im Jahr ohne Neukundenrabatt, verwies Haber auf den Onlinetarifkalkulator der E-Control.
Wie geht es mit den Preisen weiter?
Wie geht es weiter mit den Preisen? Derzeit gebe es „noch nicht allzu viele Ankündigungen von Lieferanten, ihre Preise aktuell zu erhöhen“, hieß es in der Aussendung am Dienstag. „Wir erwarten uns hier von den Unternehmen schon ein gewisses Augenmaß. Schließlich sind auch im Jahr 2020 bei extrem niedrigen Preisen diese nicht sofort bei den Kundinnen und Kunden angekommen. Und das erwarten wir uns umgekehrt jetzt auch so.“ Natürlich könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass Energielieferanten Preise erhöhen. Dann einfach Preise vergleichen und eventuell wechseln, rät die E-Control.
Die Großhandelspreise von Gas dürften laut E-Control noch bis zum Ende der Heizsaison im Frühjahr hoch bleiben. Ab April könnte es wegen der saisonalen Effekte zu einer Abflachung kommen – und: Diese Abflachung bei Gas sollte sich „auch unmittelbar auf Strom auswirken“.
Von den rund vier Millionen Hauptwohnsitzhaushalten in Österreich heizen laut Statistik Austria rund 1,2 Millionen mit Fernwärme, 910.000 mit Erdgas, weitere 667.000 mit Holz, Hackschnitzeln, Pellets oder Holzbriketts, 509.000 mit Heizöl, 421.000 mit Solar und Wärmepumpe und 251.000 mit elektrischem Strom. Der Strom- und Erdgasmarkt wurde in Österreich vor 20 bzw. 19 Jahren liberalisiert. Seither kann sich jeder und jede seinen Anbieter aussuchen.