Wirtschaft

Bargeldnutzung geht weiter zurück

Die Coronavirus-Pandemie hat rund ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher 2020 dazu bewegt, ihr Zahlungsverhalten anzupassen, wie die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) am Mittwoch berichtete. Die Bargeldnutzung ist im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 um 13 Prozentpunkte zurückgegangen.

Trotz des sehr hohen Zahlungskartenbesitzes von 97 Prozent der in Österreich lebenden Menschen blieb Bargeld aber mit 66 Prozent aller Transaktionen am Kassenpult das beliebteste Zahlungsmittel. Der Gesamtwert der Bargeld-Transaktionen an der Kassa verringerte sich im abgelaufenen Jahr aber von 58 auf 51 Prozent.

Kaum Bezahlen mit Handy

Transaktionen mit Debitkarten verzeichneten im Vergleich zu 2019 einen anteilsmäßigen Zuwachs von zehn Prozentpunkten auf 27 Prozent. Mit Kreditkarten wurden dagegen lediglich zwei Prozent der Zahlungen abgewickelt. Nur 0,7 Prozent der Transaktionen wurden via Mobiltelefon (z. B. Apple Pay, Blue Code) bezahlt. „Erwartungsgemäß ist dieser Anteil bei den unter 30-Jährigen am höchsten und sinkt mit zunehmendem Alter“, so die Nationalbank.

Der Anteil kontaktloser Debitkartenzahlungen ohne PIN-Eingabe sei gegenüber Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) aus dem Jahr 2019 von damals 28 Prozent deutlich um 16 Prozentpunkte gestiegen. „Wir nehmen an, dass dieser Anstieg auf eine gewisse Unsicherheit während der Pandemie und auf die Vereinfachung dieser Zahlungen durch die Erhöhung des Transaktionslimits von 25 auf 50 Euro zurückzuführen ist“, meint dazu OeNB-Direktor Eduard Schock.

62 Prozent kauften im Internet

In der OeNB-Umfrage (Sample: 2.552 Personen) gaben rund 62 Prozent der Befragten an, in den vergangenen zwölf Monaten Produkte im Internet gekauft oder bezahlt zu haben. Darüber hinaus bestätigte fast ein Drittel der Befragten, seit Beginn der Pandemie deutlich (elf Prozent) oder etwas (19 Prozent) mehr im Internet eingekauft zu haben – allerdings hatte nur knapp ein Prozent der Befragten zum ersten Mal überhaupt einen Online-Kauf durchgeführt. Etwa die Hälfte (48 Prozent) gab an, ihr Online-Kaufverhalten nicht verändert zu haben.

Im Online-Handel kamen als anteilsmäßig häufigstes Zahlungsmittel Überweisungen (31 Prozent) bzw. Internetbezahlverfahren (25 Prozent) wie z. B. PayPal und Klarna zum Einsatz. Rund ein Fünftel der Online-Transaktionen wurde mit Kredit- (15 Prozent) oder Debitkarten (sechs Prozent) abgewickelt, gefolgt von Lastschriftverfahren mit einem Anteil von 11 Prozent. Bei fünf Prozent der Bestellungen zahlten die Befragten bar, etwa via Nachnahme bei Lieferung der Ware.