CoV-Gurgeltest
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth
Coronavirus

Länder bauen PCR-Test-Angebot aus

Mit den steigenden CoV-Zahlen und den damit einhergehenden Verschärfungen gilt demnächst in vielen Bereichen 2,5-G (geimpft, genesen, PCR-getestet), ein Nachweis per Antigen-Test reicht damit nicht mehr aus. Die Länder treffen Maßnahmen für ein großflächiges PCR-Test-Angebot.

In Tirol ist man für eine höhere Nachfrage an PCR-Tests gewappnet, versicherte Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP) gegenüber der APA. Derzeit seien die möglichen Laborkapazitäten für die Auswertung nur zu 25 Prozent ausgelastet.

Leja betonte, dass die bereits vorhandene PCR-Testinfrastruktur in Screeningstraßen und Apotheken aufgestockt werde. Das geschehe durch die künftige Umstellung der Antigen-Teststraßen auf PCR-Tests und die zusätzliche Implementierung von Selbsttestsystemen in Form von PCR-Gurgeltests. Noch im November sollen 200 PCR-Selbsttestboxen aufgestellt werden, hat es jüngst geheißen.

Holpriger Start in Salzburg

In Salzburg sind erst seit wenigen Tagen kostenlose PCR-Gurgeltests im großen Stil erhältlich. Seit 27. Oktober kümmert sich das Eugendorfer Labor Novogenia im Auftrag des Landes um die Abwicklung der Tests – von der Belieferung der Ausgabestellen über die Abholung bis hin zur Auswertung der Proben.

Aufseiten des Landes wurde zuletzt stets betont, dass die Test- und Laborkapazitäten und das Netz der Aus- und Abgabestellen groß genug seien. Dennoch verlief der Start von „Salzburg Gurgelt“ holprig. Immer wieder waren Testkits vergriffen, Probanden mussten mitunter deutlich länger auf das Ergebnis warten als die angekündigten 20 bis 24 Stunden.

Durch die Anlaufschwierigkeiten war die Landesregierung gezwungen, das erst am Dienstag angekündigte Maßnahmenpaket mit 2,5-G-Pflicht in vielen Bereichen des Lebens und am Arbeitsplatz ab 8. November vorerst zu verschieben. Bei Novogenia sprach man von Einzelfällen, das System müsse sich erst einspielen.

Zugleich habe es Engpässe bei Zulieferern gegeben – und Probleme beim Klebstoff für die QR-Codes, die an den Proberöhrchen gepickt werden. Das Land hatte auch mehrfach erklärt, dass offenbar „Hamsterer“ viele Tests horten würden. Von den ersten rund 70.000 ausgegebenen 10er-Packungen ist im Schnitt bisher nur von jeder fünften eine Probe beim Labor angekommen.

Großflächige Ausweitung in Oberösterreich

In Oberösterreich wird ab kommender Woche das Angebot an PCR-Tests enorm ausgebaut. 235.000 Gurgeltests pro Woche sollen zur Verfügung stehen. 100.000 davon kommen vom Land, 75.000 können an den 30 Teststationen des Landes durchgeführt werden sowie 60.000 im Rahmen des seit Sommer laufenden Pilotprojektes „Alles gurgelt“ in Linz und den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden.

Die Tests können laut Krisenstab des Landes im Endausbau in insgesamt 127 Spar- sowie in Linz und den beiden Bezirken auch in Bipa-Filialen gratis bezogen werden. Vorgesehen sind 267 Abgabestellen bei Spar und Billa (Linz und Bezirke Vöcklabruck und Gmunden). In einigen Wochen werde die Kooperation nur mehr mit Spar erfolgen.

Im Burgenland sind seit 1. Oktober PCR-Gurgeltests für zu Hause in Spar-Märkten erhältlich und vor wenigen Tagen wurden auch Apotheken und Krankenhäuser in das „Gurgeln daheim“-Konzept integriert. Die Tests werden zweimal täglich zur Auswertung im Labor abgeholt. In den Spitälern wurden im Eingangsbereich Boxen abgestellt, womit die Tests rund um die Uhr abgegeben werden können. Die Abholung erfolgt Montag bis Samstag.

„Solange der Vorrat reicht“

In Niederösterreich werden PCR-Tests in rund 170 Apotheken, davon in 70 bis 100 auch samstags, bei etwa 180 Ärzten und seit Anfang November in mehreren Spar-Filialen angeboten. Verfügbarkeit in den Supermärkten besteht laut Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ), „solange der Vorrat reicht“.

Außer Betrieb genommen werden hingegen die PCR-Testautomaten, die im September gestartet sind. Nur rund 30 Prozent der entnommenen Gurgeltests wurden nach Angaben des Landes abgegeben, 170.000 bis 180.000 müssten noch im Umlauf sein. Diese können bis 15. November an den Automatenstandorten und danach in teilnehmenden Spar-Filialen abgegeben werden.

Aus für „Wohnzimmertests“

In der Steiermark wird das Angebot zum PCR-Test über die Teststraßen des Landes, die Apotheken und die Supermarktkette Spar aufrechterhalten. Mit der Einführung der PCR-Gurgeltests für zu Hause werden entsprechend der Verordnung zur Verschärfung der Maßnahmen die Antigen-„Wohnzimmertests“ mit Montag, 8. November, eingestellt.

PCR-Gurgeltests können in den Apotheken abgeholt werden, pro Person stehen für einen Zeitraum von 30 Tagen acht Stück zur Verfügung, ausgegeben in einer Stückelung von zwei mal vier Tests. Die Proben können dann in allen Bezirken bei Sparmärkten in davor aufgestellte Boxen eingeworfen werden. Diese werden zweimal am Tag entleert und zur Analyse gebracht.

PCR-Teststraßen in Kärnten

Ab Montag werden dann auch in Kärnten kostenlose PCR-Gurgeltests verfügbar sein. In 101 Filialen der Supermarktkette Spar sowie in den 102 Apotheken im Land können pro Person und Woche bis zu drei Gurgeltests abgeholt und auch wieder abgegeben werden, die Proben werden jeweils ab 15.00 Uhr abgeholt und ausgewertet. Das Rote Kreuz hat in allen Bezirkshauptstädten eigene Teststraßen eingerichtet, in denen von Montag bis Freitag auch PCR-Tests durchgeführt werden. Und über ganz Kärnten verteilt gibt es 70 Apotheken, die kostenlose PCR-Tests durchführen.

„Alles gurgelt“ läuft weiter

Wien führt im Rahmen der Aktion „Alles gurgelt“ PCR-Testungen durch. Das Anfang des Jahres gestartete Projekt setzt auf Testkits, die daheim via Handy-App und Videofunktion angewendet werden können. Abholung und Abgabe erfolgt in Filialen des REWE-Konzerns. Auch in den Schulen ist die Gurgelinitiative Teil der Teststrategie. Von den Dimensionen her handelt es sich um das bundesweit größte derartige Konzept: Zuletzt wurden im Schnitt pro Woche 550.000 Untersuchungen durchgeführt, wie ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) der APA berichtete.

In den vergangenen 24 Stunden wurden 639.137 PCR- und Antigen-Schnelltests eingemeldet, hieß es am Freitagvormittag. Davon waren 240.202 aussagekräftige PCR-Tests.