Ein Lifebrain-Mitarbeiter hantiert mit „Gurgel-Tests“
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Coronavirus

Neue Ausgaberegeln für PCR-Tests bei Spar

Um das Hamstern von PCR-Tests zu unterbinden, gelten ab Montag neue Beschränkungen in Form einer Onlineregistrierung für die Ausgabe in Spar-Filialen in Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg. Die Versorgungssituation mit Testkits ist derzeit mancherorts angespannt.

„Vorrangige Zielgruppe des Angebots sind nicht immunisierte Menschen, die diese Tests aus rechtlichen Gründen als Nachweis benötigen“, wurde in Aussendungen mitgeteilt. Die Versorgung in den nächsten Wochen bleibe angespannt, hieß es vom Labor Novogenia. Mit den neuen Ausgaberestriktionen „soll sichergestellt werden, dass jeder, der einen Test benötigt, auch einen bekommt“, wurde mitgeteilt. Weiters werde „dem Horten von Testkits, das leider vielfach praktiziert wurde, entgegengewirkt“.

Onlineanmeldung notwendig

In einem Kit sind zehn Tests enthalten. Diese können von bis zu drei Personen benutzt werden, wurde in der Aussendung für Niederösterreich mitgeteilt. Beim bzw. vor dem Abholen in den Spar-Filialen ist ab Montag eine Internetanmeldung notwendig. Im Anschluss bleiben 20 Minuten Zeit, die Übernahme an der Kasse zu bestätigen. Danach könne diese Person erst nach 14 Tagen wieder Tests abholen.

„Insgesamt bleibt die Versorgung in den nächsten Wochen noch angespannt – die verfügbaren Mengen steigen aber laufend“, wurde mitgeteilt. In Niederösterreich gebe es vorerst 25 Ausgabestandorte. Ab Mittwoch werde jeder Spar-Markt eine Einwurfbox für die Probenrückgabe erhalten.

In Salzburg sind derzeit unterschiedliche Varianten von Kits im Umlauf. Die neu ausgelieferten Tests bieten der Aussendung zufolge eine vereinfachte Anwendung. In Oberösterreich habe es EDV-Probleme gegeben, man müsse daher „gewisse Rückstände“ noch abarbeiten. Daher käme es „vereinzelt zu Verzögerungen“. Laut dem Unternehmen will man die Testknappheit in den 16 Filialen der derzeit schon teilnehmenden Bezirke „mit weiteren 20.000 Testsets“ in der kommenden Woche verbessern.

Bundesheer unterstützt Spar-Zentrallager

Spar-Sprecherin Nicole Berkmann sagte auf Anfrage gegenüber der APA, dass Spar lediglich den Vertrieb übernehme und daher nicht dafür verantwortlich sei, wenn es zu wenige Testkits oder zu späte Ergebnisse gebe. „Novogenia ist völlig überfordert.“ Daher habe man „zwei Standorte zur Verfügung gestellt, dass dort zusätzlich verpackt werden kann“, so Berkmann.

Beim Bundesheer bestätigte man am Freitag, dass es einen Antrag auf Unterstützungsleistung in den beiden Spar-Lagern in Marchtrenk in Oberösterreich sowie Loosdorf in Niederösterreich gebe. Man werde – vorerst für zwei Wochen – jeweils 50 Soldatinnen und Soldaten, Zivilbedienstete und Grundwehrdiener entsenden, die beim Vorbereiten und Verpacken der Testkits eingesetzt werden, erläuterte ein Bundesheer-Sprecher gegenüber der APA. Transportlogistik sei derzeit nicht angefragt worden.

REWE und Lead Horizon wollen weitere Ausrollung

Indes stehen der Handelskonzern REWE und Lead Horizon laut einer Aussendung bereit, das PCR-Gurgeltest-System auf weitere Bundesländer bzw. ganz Österreich auszurollen. Derzeit besteht die Kooperation mit dem Labor Lifebrain für Wien und die Bezirke Linz, Gmunden und Vöcklabruck in Oberösterreich. Täglich gebe es mehr als 200.000 Nutzer, seit heuer im Jänner wurden elf Millionen Tests abgewickelt.

Keine PCR-Tests in Salzburger Apotheken

Bei fast allen Salzburger Apotheken können seit Freitag keine PCR-Tests mehr durchgeführt werden. Das Vertragslabor, mit dem die meisten Apotheken zusammenarbeiten, kann wegen Überlastung bis zumindest kommenden Montag keine Proben mehr annehmen. „Das Labor geht in der Masse an positiven Proben unter“, sagte der Sprecher der Apotheker am Freitag zur APA. Sämtliche anderen Labors, die man kontaktiert habe, seien ebenfalls völlig ausgelastet. Die Apotheken bieten aber weiterhin Antigen-Testungen an, die aktuell für den Zutritt zum Arbeitsplatz ausreichen.