Wirtschaft

Inflation auf höchstem Wert seit 13 Jahren

Die Preise steigen weiter. Nach 3,3 Prozent im September lag die Inflationsrate für Oktober 2021 laut Statistik Austria bei 3,7 Prozent. Das ist der höchste Wert seit 13 Jahren. Verantwortlich dafür waren vor allem Preisschübe bei Treibstoffen und beim Heizöl.

Das erklärt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Mittwoch. Eher moderat entwickelten sich die Nahrungsmittelpreise. Die Ausgaben für Treibstoffe und Heizöl waren für weit mehr als ein Drittel der Inflation verantwortlich. Die Heizölpreise stiegen im Oktober um 60,8 Prozent im Jahresabstand. Zum Vormonat September stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,6 Prozent.

Grafik zeigt Daten zur Inflation in Österreich im Oktober
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Treibstoffe wurden um 32,8 Prozent teurer. Strom verteuerte sich um 9,6 Prozent, Gas um 15,6 Prozent. Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke musste man durchschnittlich um 1,1 Prozent mehr bezahlen. Nur Gemüse verteuerte sich um 4,8 Prozent deutlich. Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen um 1,8 Prozent, für Fleisch um 0,8 Prozent sowie für Obst um 0,4 Prozent. Milch, Käse und Eier hingegen verbilligten sich insgesamt um 0,4 Prozent. Stark verteuert hat sich auch Profilholz, nämlich um 53,9 Prozent. Die Ausgaben für Wohnung, Wasser und Energie stiegen um 4,7 Prozent.

Telefonieren billiger

Billiger wurde die Nachrichtenübermittlung (Telefondienste u.a.), sie kostete durchschnittlich um 2,6 Prozent weniger. Mobiltelefongeräte wurden um 4,9 Prozent günstiger. Auch für die Übernachtung im Ausland musste man um 1,2 Prozent weniger bezahlen. Bekleidung und Schuhe wurden im Schnitt um 0,9 Prozent billiger.

In der Eurozone verteuerten sich die Preise im Oktober im Schnitt um 4,1 Prozent, so die EU-Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) steuert eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Obwohl dieses Ziel derzeit klar überschritten wird, will die EZB auf den Preisauftrieb nicht reagieren. Sie erachtet die Entwicklung als überwiegend temporär und rechnet im kommenden Jahr mit rückläufigen Inflationsraten. Diese Sichtweise wird jedoch nicht von allen Fachleuten geteilt.