Ein Schild mit „Geschlossen“ an der Tür eines Gastronomiebetriebes
APA/Helmut Fohringer
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Politik

Lockdown: Landeshauptleute uneinig

Die Regierungsspitze und die Landeshauptleute beraten am Freitag in Tirol über den weiteren CoV-Kurs. Dabei steht auch ein allgemeiner Lockdown im Raum. Die Bundesländer zeigten sich in dieser Frage aber noch uneinig.

Dem Vernehmen nach zeigte sich vor allem bei den ÖVP-Landeschefs keine einheitliche Linie. Niederösterreich, Tirol und Steiermark sollen ein österreichweites Zusperren für alle ablehnen. Vom Tiroler Landeshauptmann Günter Platter hieß es, dass die Erhöhung der Impfquote das Ziel bleibe. An seiner Ablehnung eines Lockdowns habe sich nichts geändert – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Schützenhöfer und Platter offenbar für Impfpflicht

Bedeckter hielt man sich in Niederösterreich, hier wollte man den Gesprächen nicht vorgreifen. Aus der Steiermark hieß es, die Begeisterung für einen bundesweiten Lockdown halte sich in Grenzen. Dafür wollte sich Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer offenbar für eine Impfpflicht einsetzen – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

An seine Seite gesellte sich der Tiroler Platter – sowohl hinsichtlich der Ablehnung eines generellen Lockdowns als auch hinsichtlich der allgemeinen Impfpflicht. Platter plädiert für die Impfpflicht, bestätigte das Büro des Landeshauptmannes der APA einen Bericht der Onlineausgabe der „Tiroler Tageszeitung“. In Sachen Lockdown drängte die Tiroler Wirtschaft Platter, weiter hart zu bleiben. Man verlasse sich auf den Landeshauptmann, sagte der schwarze WK-Präsident Christoph Walser der APA. Denn ein weiterer Lockdown wäre der „Todesstoß“ für die Wirtschaft.

In Vorarlberg plädierte ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück für einen „knackigen, kurzen Lockdown für alle“. Der selbst an Covid-19 erkrankte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) dagegen hatte sich gegen Einschränkungen auch für Geimpfte ausgesprochen, er verwies auf laufende Beratungen und die Landeshauptleutekonferenz am Freitag – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

SPÖ-Landeshauptleute rechnen mit Lockdown

Offensiver zeigten sich die SPÖ-Landeshauptleute. Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil etwa sah eine Tendenz zu einem Lockdown. Es sei jedenfalls klar, dass etwas passieren müsse – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Ähnlich Wien: Man sei zwar dank der schärferen Maßnahmen, des flächendeckenden Test- und niedrigschwelliger Impfangebote in Wien bisher gut durch die Pandemie gekommen. Aber von der aktuellen „dynamischen Entwicklung kann sich kein Bundesland abkapseln“, hieß es in einer Stellungnahme von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) gegenüber der APA. Es brauche nun bundeseinheitliche Regelungen mit dem Ziel, die Kontakte für einige Wochen massiv zu reduzieren. Eine massive Kontaktreduktion hält auch der Kärntner Kaiser für nötig.