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Coronavirus

Weiter Probleme mit PCR-Tests

Die Probleme mit den PCR-Tests dauern in vielen Bundesländern an. In Oberösterreich, Niederösterreich und Salzburg ist das System seit zwei Tagen eingeschränkt, ein neuer Test darf aufgrund von Engpässen nur alle 48 Stunden gemacht werden.

Bei der Übermittlung von PCR-Testzertifikaten kann es derzeit in allen Bundesländern zu Verzögerungen kommen, schrieb die Apothekerkammer am Mittwoch in einer Aussendung. Grund seien die sehr hohen Coronavirus-Zahlen, eine trotz Lockdowns gestiegene PCR-Testnachfrage und die begrenzten Kapazitäten der auswertenden Labors.

Auch könne es vorkommen, dass in einigen Apotheken aufgrund von Laborengpässen temporär nur Antigen-Tests durchgeführt werden können. Allerdings arbeiten die Verantwortlichen laut Apothekerkammer „unter Hochdruck daran“, PCR-Testergebnisse wieder wie gewohnt binnen 24 Stunden zu liefern.

„30 Stunden oder länger“

Die eingeschränkten Testmöglichkeiten machen es für viele Menschen schwierig, lückenlose Ergebnisse zu liefern, wie sie für den 3-G-Nachweis in der Arbeit nötig sind. Das ist etwa für Pendler nach Wien von Bedeutung. In der Bundeshauptstadt gelten PCR-Tests anders als im restlichen Land nur 48 Stunden.

Testauswertungen dauern in den betroffenen Bundesländern „30 Stunden oder länger“, hieß es seitens der Arbeiterkammer Niederösterreich im Ö1-Morgenjournal. Als Notlösung behelfe man sich in den Betrieben mit – weniger aussagekräftigen – Antigen-Tests. Das führe mitunter zu Chaos und Menschenschlangen in den Teststraßen und vor Apotheken. In den Apotheken würden mitunter parallel PCR- und Antigen-Tests gemacht.

„‚Österreich testet‘ praktisch zusammengebrochen“

Das Portal „Österreich testet“ sei am Dienstag „praktisch zusammengebrochen“, zitierte Ö1 einen Vertreter der steirischen Apothekerkammer. Vor den Apotheken hätten sich Menschentrauben gebildet, es habe Unmutsbekundungen gegeben. „Die Leute waren zum Teil schon etwas echauffiert.“

In Salzburg waren zuletzt in einigen Apotheken die Testkits ausgegangen. Zugleich mussten Personen immer wieder länger als 24 Stunden auf ihre Testergebnisse warten. Die Verträge mit den beauftragten Laboren sehen dabei durchaus Regelungen zu Leistungsstörungen und Haftungen vor – etwa Gewährleistung, Vertragsstrafen oder Verzugspönalen. Rechtliche Schritte gegen die beauftragen Unternehmen seien aber derzeit kein Thema, sagte ein Sprecher des Landes zur APA.

Krisengipfel in Kärnten

In Kärnten fand am Mittwoch ein Krisengipfel mit dem Anbieter statt. Landessprecher Gerd Kurath sagte danach auf einer Pressekonferenz, dass sich die Lage bei den Gurgeltests entspannt habe. Zwar gebe es vereinzelt noch Probleme, an Testkits zu kommen, oder man müsse auf das Ergebnis warten, aber: „Im Großen und Ganzen hat sich die Lage verbessert.“

Tirol will ein flächendeckendes PCR-Gurgeltest-System aufbauen. Allerdings hat laut „Tiroler Tageszeitung“ bereits der zweite Anbieter mangels Kapazitäten abgesagt. Im Burgenland sprach man am Mittwoch von einer leichten Besserung bei der Auswertung der PCR-Gurgeltests. Es gebe aber nach wie vor Engpässe, hieß es vom Koordinationsstab Coronavirus des Landes.

„24 Stunden schaffen wir noch nicht“

Im Burgenland sprach man am Mittwoch von einer leichten Besserung bei der Auswertung der PCR-Gurgeltests. Es gebe aber nach wie vor Engpässe, hieß es vom Koordinationsstab Coronavirus des Landes.

Auch in der Steiermark gibt es nach wie vor Verzögerungen bei der Auswertung der PCR-Tests – wenn auch nicht mehr in dem Ausmaß der vergangenen zwei Wochen. „24 Stunden schaffen wir noch nicht, aber wir erkennen eine deutliche Verbesserung“, so Testkoordinator Harald Eitner auf APA-Anfrage. „Etwa drei Viertel der Proben“ würden innerhalb von 24 Stunden bearbeitet werden können.

Die durchschnittliche Bearbeitungszeit liege bei 30 Stunden. Mitte November sei sie noch bei 38 Stunden gelegen. Mit dem Anmeldetool „Österreich testet“ sei es in der Steiermark auch am Mittwoch wieder zu Problemen gekommen: „Das war allerdings selektiv bei einigen Stationen und war, wie uns gemeldet wurde, auf einen fehlerhaften Server zurückzuführen.“ Zu Mittag habe es laut den Rückmeldungen der Teststationen wieder überall funktioniert.

Über 1,2 Millionen Auswertungen in Wien

Im Durchschnitt vergehen zwischen der Abgabe der Probe und der Übermittlung des Ergebnisses 18 Stunden – „nur 0,2 Prozent der Proben brauchen mehr als die versprochenen 24 Stunden“, heißt es unterdessen aus dem Büro vom Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Nach Angaben der Stadt Wien seien allein in der vergangenen Woche im Rahmen der Aktion „Alles gurgelt!“ 1,27 Mio. PCR-Tests analysiert worden. Das sind durchschnittlich 181.400 Tests pro Tag, wobei etwa die Zahl am 16. November mit 249.000 Proben deutlich darüber lag.

435.000 Wienerinnen und Wiener nutzen den Angaben zufolge das Testprogramm regelmäßig. Die Abgabe der Gurgelproben ist in über 600 REWE-Filialen und Tankstellen möglich, am Sonntag stehen 80 Abgabeboxen zur Verfügung, wobei die Boxen an besonders frequentierten Orten zuletzt aufgestockt wurden.