Coronavirus

Kinderärzte raten zu Sport gegen ‚CoV-Blues‘

Zu Bewegung in der Natur ruft die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) auf. Aktivitäten im Freien sollen ein effektives Mittel gegen den „CoV-Blues“ sein und können bei depressiven Verstimmungen und Angstgefühlen hilfreich sein.

Eine Stunde Sport im Freien pro Tag sei ideal, so Kinderarzt und Sportmediziner Werner Schlegel. „Outdoor-Aktivitäten, am besten täglich und selbst, wenn sie nur kurz sind, können die seelische Widerstandsfähigkeit von Heranwachsenden stärken und sie vor Umweltstressoren, wie sie die Covid-19-Pandemie mit sich bringt, schützen“, so der Mediziner.

„Der positive Effekt auf die Gemütslage ist aber vor allem bei Jugendlichen umso größer, je öfter pro Woche Sport und Bewegung im Freien im mittleren bis höheren Anstrengungsbereich im Ausmaß von etwa 60 Minuten pro Tag ausgeübt wird“, sagte Schlegel.

Den umgekehrten Effekt hätte die häufige Nutzung von Bildschirmmedien und wenig Zeit draußen – beides könne zu schlechterer Stimmung und einem Gefühl der Einsamkeit führen. Hier waren Österreichs Kinder laut einer Studie im ersten Lockdown gut aufgestellt: Sie waren im internationalen Vergleich weniger besorgt, bewegten sich häufiger in der Natur und nutzten Medien weniger stark zur Stimmungsregulierung.

Arzt: Bewegung schützt vor Schlafstörungen

Expertinnen und Experten vermuten, dass bei Sport und Bewegung die Glückshormone Serotonin und Endorphin ausgeschüttet werden, die antidepressiv und schmerzlindernd wirken. Außerdem produziere der Körper weniger Cortisol, das unter anderem als Stresshormon wirken könne.

„Damit schützt regelmäßige Bewegung im Freien unter anderem vor Schlaf- und Konzentrationsstörungen, die auftreten können, wenn der Cortisolspiegel längerfristig erhöht ist“, sagte Schlegel. Kinder, die sich im Grünen aufhalten, hatten Untersuchungen zufolge eine bessere Stressregulation, größere Lebenszufriedenheit, sie waren selbstbewusster und weniger ängstlich.