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Bildung

Leichtes Plus bei Schülerzahlen

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ist 2020/21 zum fünften Mal in Folge leicht angestiegen. Laut Statistik Austria gab es mit 1.142.342 um rund 6.800 Kinder bzw. 0,6 Prozent mehr als im Jahr davor, im Zehnjahresvergleich bleibt allerdings noch ein Minus von 2,1 Prozent.

Auch an Volksschulen gab es ein Plus: Die Zahl stieg hier gegenüber 2019/20 um 3.200 Kinder (0,9 Prozent) auf rund 347.500, dieser Trend soll in den nächsten Jahren anhalten. Ihre Talfahrt gestoppt hat die Mittelschule.

An den Volksschulen waren die Schülerzahlen ab der Jahrtausendwende rückläufig, 2010/11 wurde mit knapp 328.000 Schülerinnen und Schülern der Tiefststand erreicht. Erst die verstärkte Zuwanderung führte ab 2015 bzw. 2016 schließlich zur Trendwende. So stieg etwa die Zahl der Kinder mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit an Volksschulen von 2010/11 (36.354) auf 2020/21 (69.437) um 91 Prozent.

Neues Hoch an AHS, Talfahrt bei Mittelschulen gestoppt

Erneut einen neuen Höchststand verzeichneten die AHS-Unterstufen mit insgesamt 122.600 Schülern (plus 1.300 Schüler bzw. 1,1 Prozent gegenüber dem Jahr davor). Im Zehnjahresvergleich ist das sogar ein Plus von 7,4 Prozent.

Umgekehrt stoppten die Mittelschulen (MS, früher Hauptschulen bzw. Neue Mittelschulen) ihre Talfahrt: Sie kamen auf 206.996 Schüler, das sind um 600 mehr als im Jahr davor (plus 0,3 Prozent). Im Zehnjahresvergleich bleibt aber trotzdem ein Minus von acht Prozent.

In etwa im gleichen Ausmaß wie an den AHS-Unterstufen nahm auch die Schülerzahl an den AHS-Oberstufen zu (plus ein Prozent gegenüber dem Vorjahr bzw. plus 5,7 Prozent im Zehnjahresvergleich). Wie die Mittelschulen stoppten auch die berufsbildenden höheren Schulen (BHS) ihre Schülerrückgänge – sie kamen 2020/21 auf ein Plus von 2,1 Prozent, im Zehnjahresvergleich bleibt daher nur mehr ein Minus von 2,7 Prozent.

Auch Pandemie ein Faktor

Die Statistik Austria erklärt die steigenden Schülerzahlen im AHS- wie auch im BHS-Bereich zum Teil auch mit der Pandemie. Coronavirusbedingt wurden die Regeln für das Sitzenbleiben nämlich gelockert.

So hat sich im Sommer 2020 der Anteil der „Sitzenbleiber“ im Vergleich zu den Vorjahren an den BHS etwa halbiert und in der AHS-Oberstufe sogar mehr als halbiert. Dadurch brachen weniger ab bzw. wechselten weniger den Schultyp.

Erneut Rückgang an berufsbildenden Schulen

Trotz der lockereren Aufstiegsregeln verloren die berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) erneut Schüler. Sie verzeichnen mittlerweile nur mehr 42.679 Schüler – das sind 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr und rund 15 Prozent weniger als 2010/11.

Ähnlich ist die Lage an den Berufsschulen: Sie verloren gegenüber dem Vorjahr geringfügig Schüler (minus 0,2 Prozent) auf 116.759 Schüler – im Zehnjahresvergleich bleibt ebenfalls ein Minus von rund 15 Prozent.

Den stärksten Schülerrückgang (abgesehen von den Akademien im Sport und Gesundheitsbereich) gab es sowohl im Vorjahres- als auch im Zehnjahresvergleich bei den Polytechnischen Schulen: Sie kamen 2020/21 auf ein Minus von 4,1 Prozent auf 15.007 Schüler, im Zehnjahresvergleich ergibt das ein Absacken um mehr als 20 Prozent.