Landwirtschaft

Getreide- und Erdäpfelernte fiel geringer aus

In diesem Jahr ist die Erntemenge bei Getreide und Erdäpfeln geringer ausgefallen als 2020. Dafür wurde mehr Soja, das noch immer in sehr großen Mengen importiert wird, geerntet. Dasselbe gilt etwa auch für nicht ganz so weit verbreitete Kulturen wie Sonnenblumen und Mohn.

Insgesamt ernteten die heimischen Landwirte und Landwirtinnen 5,3 Mio. Tonne Getreide, Körnermais inklusive, und damit um 7,0 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Menge lag dennoch um 2,0 Prozent über dem Zehnjahresschnitt, wie die Statistik Austria am Dienstag mitteilte. Auch die Erdäpfel-Ernte fiel schwächer aus als im Vorjahr, Ertragssteigerungen gab es dagegen bei Soja, Sonnenblumen und Mohn.

Ein nasser Herbst und eine späte Ernte der Herbstkulturen erschwerte die Aussaat von Winterkulturen. Dadurch kam es zu einer Reduktion der Wintergetreideflächen. Bei den Sommerkulturen gab es dagegen vor allem wegen der Trockenheit im Juni Einbußen bei den Erträgen. Der Frühling war wiederum zu Beginn trocken, der Mai dann feucht und eher kalt, wodurch das Wachstum teils verzögert, aber auch der Schädlingsdruck reduziert wurde.

Deutlich mehr Zuckerrüben angebaut

Von letzterem profitierte unter anderem die Zuckerrübenernte, die heuer ein sehr gutes Ertragsniveau verzeichnete. Laut Statistik Austria wird die Erntemenge bei 3,04 Mio. Tonnen liegen, das ist ein Plus von 45 Prozent zum Vorjahr und 2,0 Prozent mehr als im Zehnjahresschnitt.

Zuckerrübe Agrana Leopoldsdorf Aufschwung
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Der Zucker- und Stärkehersteller Agrana kaufte deutlich mehr Zuckerrüben – die Anbauflächen wurden vergrößert

Der steile Anstieg ist auch auf die massive Ausweitung der Anbaufläche für den Betrieb der Agrana-Fabriken in Tulln und Leopoldsdorf zurückzuführen. Auch bei Erdäpfeln war die Ertragslage zufriedenstellend, allerdings wurde weniger angebaut, wodurch die Ernte um 13 Prozent geringer (769.700 Tonnen) ausfiel als im Vorjahr.

Größere Flächen für Soja und Ölkürbisse

Bei Soja führte eine deutlich gestiegene Anbaufläche (plus 12,0 Prozent auf 76.700 Hektar) zu 16,0 Prozent mehr Ertrag (235.100 Tonnen). Auch für Ölkürbisse gab es einen Flächenzuwachs von 10,0 Prozent, die Kürbiskernproduktion legte um 11,0 Prozent zu, während um 14,0 Prozent weniger Raps und Rübsen geerntet wurden.

Kürbisse auf dem Feld
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Die Anbauflächen für Ölkürbisse werden wegen der großen Nachfrage größer

Mehr Fläche (plus 5,0 Prozent) wurde auch für Sonnenblumen zur Verfügung gestellt. In Kombination mit einem sehr guten Ertragsniveau stieg die Produktion um 32,0 Prozent auf 74.400 Tonnen und damit auf ihren höchsten Wert in den vergangenen zehn Jahren. Auch Mohn erreichte sowohl bei der Fläche als auch bei der Produktionsmenge ein Zehnjahreshoch, 2021 wurden 2.800 Tonnen (plus 6,0 Prozent) geerntet.

Sehr unterschiedliche Mengen bei Getreide

Bei den Getreidesorten ging der Weizenertrag um 8,0 Prozent auf 1,53 Mio. Tonnen zurück und die Gerstenproduktion reduzierte sich wegen stark rückläufiger Flächen für die Winterkultur um 15,0 Prozent (auf 738.200 Tonnen).

Weizen-Ähren in der Sonne
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Bei Getreide wurden die Flächen kleiner

Eine Reduktion der Fläche und schwache Erträge sorgten außerdem für eine um 31,0 Prozent schwächere (151.600 Tonnen) Roggenproduktion. Ohne Körnermais wurden in Österreich 2,86 Mio. Tonnen Getreide geerntet. Das waren 12,0 Prozent weniger als im Vorjahr und 7,0 Prozent weniger als im zehnjährigen Durchschnitt.

Die Körnermaisernte fiel mit plus 1,0 Prozent auf 2,43 Mio. Tonnen etwas besser als im Vorjahr aus. Der Ertrag lag damit 13,0 Prozent über dem Zehnjahresschnitt. Darüber hinaus wurde rund ein Drittel (plus 33 Prozent auf 71.900 Tonnen) mehr Dinkel erzeugt.