Wirtschaft

Energiebranche verzichtet auf Abschaltungen

Haushalte, die bei ihren Strom-, Gas- oder Heizungsrechnungen im Verzug sind, müssen sich dieses Jahr keine Sorgen wegen einer möglichen Abschaltung ihrer Energieversorgung machen. Die Strom- und Gasbranche will bis Ende Jänner darauf verzichten.

Man habe beschlossen, ab den Weihnachtsfeiertagen bis Ende Jänner keine Abschaltungen vorzunehmen, sagten der Präsident der E-Wirtschaft (Oesterreichs Energie) und Verbund-Chef Michael Strugl sowie Peter Weinelt, Obmann des Fachverbandes Gas Wärme, am Donnerstag. Die Aktion gelte in Härtefällen für Haushalte, die Schwierigkeiten haben, ihre Rechnungen zu begleichen.

Bereits zu Beginn der Pandemie habe man dieses Instrument eingesetzt, nun bringe man es zurück – unter anderem in Anbetracht der jüngsten Preissteigerungen bei Energie. „Jetzt geht es darum, rasch zu entlasten“, so Strugl. Beim Verbund gebe es derzeit rund 500 Kunden und Kundinnen, die als Härtefälle gelten und mit denen es individuelle Lösungen gebe.

Kunden sollen sich schnell melden

Bei der Wien Energie spreche man von „ein paar tausend Haushalten“, die derzeit Ratenpläne hätten – über alle Produkte hinweg, so Weinelt. Der Fachverbandsobmann rief gleichzeitig dazu auf, sich bei Zahlungsproblemen möglichst rasch bei den Energieunternehmen zu melden. Je früher die Energieanbieter Bescheid wüsten, umso eher könne man auch reagieren und entsprechende Lösungen finden.

Laut jüngsten Zahlen der E-Control für 2020 gibt es trotz vieler Mahnungen generell nur wenige Abschaltungen in Österreich – bei Strom waren es 15.449 Abschaltungen nach 276.877 letzten Mahnungen, bei Gas 2.975 nach 76.794 Mahnungen.