Spatz auf einem Ast
ORF.at/Georg Hummer
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Umwelt

BirdLife ruft zu Vogelzählung auf

Vom 6. bis 9. Jänner schlägt wieder die „Stunde der Wintervögel“: BirdLife Österreich ruft alle Vogelfreundinnen und Vogelfreunde zum 13. Mal dazu auf, eine Stunde lang die Vögel im Siedlungsraum zu beobachten und zu melden.

„Die vorliegenden Daten der letzten Jahre zeigen, dass die Anzahl der Vögel in den heimischen Gärten kontinuierlich abnimmt. Dieser negative Trend spiegelt sich in ganz Europa wider“, sagte Gabor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich.

„Mit unserer Wintervogelzählung erhalten wir an den Zähltagen ein möglichst genaues Bild der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern. Schleichende Veränderungen können so über die Jahre festgestellt werden“, sagte Wichmann.

600 Mio. Vögel EU-weit verschwunden

In der EU seien nach einer aktuellen internationalen Studie in den vergangenen 40 Jahren rund 600 Millionen Brutvögel verschwunden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der britischen Vogelschutzorganisation RSPB und BirdLife International haben Daten von 378 der 445 in der EU heimischen Vogelarten im Zeitraum 1980 bis 2017 ausgewertet.

„Verschwunden sind nicht die spektakulären Großvögel, sondern Finken, Sperlinge und Lerchen, die einst unsere Wiesen und Felder lebendig gemacht haben“, berichtete Wichmann. Auch der Haussperling erfährt europaweit große Verluste (Rückgang von 247 Millionen Individuen seit 1980), obwohl er im Zuge der „Stunde der Wintervögel“ Jahr für Jahr einen Spitzenplatz belegt und als Paradebeispiel für einen anpassungsfähigen und allgegenwärtigen gefiederten Kulturfolger gilt.

Spatz häufigster Wintervogel

Bei der „Stunde der Wintervögel“ können alle mitmachen, die an der Vogelbeobachtung Freude haben. Mehr als eine halbe Million Vögel (504.268) wurden im Zuge der Aktion 2021 gezählt, wobei über die Jahre laufend weniger Exemplare pro Garten beobachtet wurden (2021: 29,32 Vögel pro Garten; 2011: 50 Vögel pro Garten). Häufigster Wintervogel in Österreich war 2021 der Haussperling (Spatz), gefolgt von Feldsperling und Kohlmeise. Dieses Endergebnis lieferten 22.000 (21.865) Teilnehmende.