Visualisierung zeigt Coronavirus
Getty Images/Science Photo Library/Kateryna Kon
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Coronavirus

Omikron-Variante auf dem Vormarsch

Die CoV-Fälle mit Omikron-Variante haben sich in Österreich zuletzt fast vervierfacht. Von 20. bis 26. Dezember wurden laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) 1.218 der neuen „Variant of Concern“ nachgewiesen. In Wien dominiert Omikron bereits das Infektionsgeschehen.

Österreichweit dominiert aktuell noch die Mutante B.1.617.2 (Delta) – sie befindet sich allerdings weiter auf dem Rückzug. In Woche 51 (20. bis 26. Dezember) wurde Delta weniger als dreimal so häufig wie Omikron registriert – in Woche 50 lag der Faktor noch bei 16.

Belief sich das Verhältnis Delta zu Omikron in Woche 50 noch auf 5.475 zu 332, lag es eine Woche darauf bei 3.307 zu 1.218, und das bei insgesamt sinkenden Fallzahlen. Die meisten Fälle von B.1.1.529 (Omikron) gibt es mit insgesamt 1.065 weiterhin in Wien, in ganz Österreich beläuft sich die Zahl auf 1.697.

Das erste Mal in Österreich bestätigt wurde Omikron übrigens in der Kalenderwoche 47 von 22. bis 28. November. Damals waren es sechs Infizierte, die sich nachweislich mit B.1.1.529 angesteckt hatten.

Flächendeckende Variantenvortests nur in Wien

Nur in der Bundeshauptstadt werden alle positiven PCR-Proben auf Virusvarianten vorgetestet. Dort ist Omikron bereits dominant, „50 Prozent des relevanten Infektionsgeschehens wurden am 26.12. überschritten“, wie der Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ), Mario Dujakovic, auf dem Kurznachrichtendienst Twitter meldete: „Ein Hochschnellen der Infektionen ist heuer eher nicht mehr zu erwarten. Wir sehen noch dämpfende Effekte aus dem Lockdown“, lautete seine weitere Prognose – mehr dazu in wien.ORF.at.

Schon weit abgeschlagen folgen die Bundesländer Nieder- und Oberösterreich mit 160 bzw. 134 Fällen sowie Salzburg mit insgesamt 126 – die verbleibenden Bundesländer weisen noch unter 100 Fällen auf. In Salzburg wurden in den vergangenen zwei Wochen insgesamt nur 131 Omikron-Fälle verzeichnet. Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz ging am Montag aber davon aus, dass diese Zahl schon in den nächsten Tagen deutlich steigen wird, allerdings lasse sich die Geschwindigkeit des Anstieges nur schwer prognostizieren. „Wir hoffen aber, dass wir mit einem sehr sorgfältigen und schnellen Kontaktpersonenmanagement die Weiterverbreitung der Omikron-Variante hinauszögern können,“ so Juhasz – mehr dazu in salzburg.ORF.at

Bergthaler: „Befinden uns an Wendepunkt“

Angesicht einer Verdoppelungsrate von zwei bis drei Tagen sei die aktuelle Entwicklung in Wien plausibel, die Delta-Fälle gingen als langfristige Auswirkungen des Lockdowns dagegen hinunter, sagte Andreas Bergthaler vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im Ö1-Mittagsjournal.

„Wir befinden uns aller Voraussicht nach an einem Wendepunkt“, so Bergthaler weiter, die neuen Infektionszahlen würden in den nächsten Tagen wohl wieder stark steigen. Zu sehen ist der Omikron-Anstieg auch im Abwasser. Im Abwasser des Flughafens Wien lag der Omikron-Anteil bereits Mitte Dezember bei 70 Prozent.

Was die Gefährlichkeit von Omikron betrifft, so liege diese laut Zahlen aus Großbritannien zwischen jener der Varianten Alpha und Delta – und somit sei eine Belastung der Krankenhäuser wohl zu befürchten, so Bergthaler.