Verkehr

2021 forderte 359 Verkehrstote

359 Menschen sind im abgelaufenen Jahr im Verkehr tödlich verunglückt. Das teilte das Innenministerium am Samstag mit. Damit starben zwar um 15 Personen mehr als noch 2020. Dennoch ist diese Bilanz die zweitniedrigste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen 1950.

Noch vor neun Jahren mussten mehr als 500 Verkehrstote beklagt werden. Die Zahl der 2021 im Straßenverkehr Getöteten entspricht nahezu einem Achtel der Todesopfer von 1972, dem bisher „schwärzesten Jahr“ der Unfallstatistik mit 2.948 Toten.

Die Zahl zugelassener Kraftfahrzeuge hat sich seit 1972 aber nahezu verdreifacht und ist von 2,5 Millionen auf 7,2 Millionen gestiegen, berichtete das Ministerium.

Größte Zunahme in Oberösterreich

Die höchste Bundesländer-Zunahme der Zahl an Verkehrstoten gab es im abgelaufenen Jahr in Oberösterreich mit plus 24. Im Burgenland, in Salzburg und der Steiermark wurden dagegen 2021 die bisher geringsten Zahlen an Verkehrstoten seit 60 Jahren verzeichnet. Die Opferbilanz nach Bundesländern liest sich wie folgt: Burgenland acht (2020: 18), Kärnten 38 (35), Niederösterreich 92 (90), Oberösterreich 91 (67), Salzburg 24 (28), Steiermark 50 (52), Tirol 28 (26), Vorarlberg 13 (16) und Wien 15 (zwölf).

Als vermutliche Hauptunfallursachen der tödlichen Verkehrsunfälle gelten nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit (26,9 Prozent), Unachtsamkeit/Ablenkung (24,5 Prozent) und Vorrangverletzung (15,5 Prozent). Der Großteil der Unfälle erreignete sich auf ehemaligen Bundesstraßen.

35 Fußgänger im Verkehr gestorben

Betroffen waren zum Großteil Pkw-Insassen (161), gefolgt von Motorradfahrern (75), Radfahrern (48), Fußgängern (35), Lkw-Insassen (19), Mopedfahrern (13), Traktorfahrer (drei) sowie E-Scooter- und Micro-Car-Lenker.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) kündigte an, den „Weg konsequent“ fortzusetzen, „um die Unfallzahlen so niedrig wie möglich zu halten“. Zum einen mit Schwerpunktaktionen gegen Alkohol am Steuer, Drogen, Schnellfahren und Drängeln, „zum anderen setzen wir auf Bewusstseinsbildung und Verkehrserziehung“.

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) erinnerte in einer Aussendung daran, dass schon für das Jahr 2020 das Verkehrssicherheitsziel weniger als 312 Verkehrstote lautete und auch im Jahr 2021 deutlich verfehlt wurde. In der mit Österreich gut vergleichbaren Schweiz starben im ersten Halbjahr 2021 86 Menschen Straßenverkehr, in Österreich war die Zahl der Todesopfer mit 151 um 75 Prozent höher.