Coronavirus

Leichte Besserungen bei Schul-PCR-Tests

Nach dem Chaos bei den Schul-PCR-Tests in den vergangenen Tagen in allen Bundesländern außer Wien hat es nun zumindest bei dem neuen Testanbieter in Vorarlbergund Salzburg am Dienstag erstmals durchgehend funktioniert. In Nieder- und Oberösterreich sowie im Burgenland konnten erneut rund 30.000 Tests nicht ausgewertet werden.

Laut Bildungsministerium habe die ARGE für molekulare Diagnostik für die Bundesländer Salzburg und Vorarlberg mitgeteilt, dass alle Ergebnisse zeitgerecht übermittelt worden seien. Insgesamt fielen 217 der 87.000 Tests positiv aus – 95 in Vorarlberg und 122 in Salzburg. Das entspricht einer Positivitätsrate von ca. 0,25 Prozent und damit in etwa jener der Schultests in den Bundesländern (außer Wien) von Ende November.

Damals wurden in der Gesamtbevölkerung rund 14.000 bis 15.000 Neuinfektionen pro Tag registriert – Anfang der laufenden Woche waren es rund 16.000 bis 17.000. Auch in Niederösterreich, Oberösterreich und im Burgenland gab es bei den Tests am Montag eine Positivitätsrate von rund 0,2 Prozent (560 von 290.000), wobei allerdings eben weitere rund 30.000 Tests nicht ausgewertet werden konnten.

Höhere Positivitätsrate in Wien

Auf traditionell höhere Werte bei der Positivitätsrate kommt regelmäßig Wien bei den Schultests. Das sorgte schon im Herbst für Diskussionen und führte zu Anpassungen beim CT-Wert bei den Tests in den Bundesländern – trotzdem war auch danach noch die Positivitätsrate in der Bundeshauptstadt höher.

Laut „Standard“ waren von den Schultests in Wien in der Vorwoche 1,25 Prozent (bis neun Jahre) bzw. 2,16 Prozent (zehn bis 19 Jahre) positiv. Und auch beim ersten Durchgang in dieser Woche wurde bei 818 Kinder eine Infektion registriert – das sind mehr als in den von der Schülerzahl fast gleich großen Ländern Niederösterreich und Oberösterreich sowie im Burgenland zusammen.

„Nachdem Schulkinder am Land genetisch nicht anders zusammengesetzt sind als Schulkinder in der Stadt, lässt sich diese Diskrepanz zwischen allgemeiner Positivitätsrate und jener in den Schulen in den anderen acht Bundesländern nur über die unterschiedlichen Testsysteme erklären“, so ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Unterschiede bei Erfassung der Tests

Dem ist tatsächlich so – auch das wurde bereits im Herbst kritisiert. Die Zahlen der acht Bundesländer außer Wien erfassen nämlich ausschließlich den an den Schulen durchgeführten wöchentlichen PCR-Screening-Test. Wer zum Beispiel bei einem Schul-Antigentest positiv getestet wird und daher im Anschluss einen PCR-Test machen muss, der ebenfalls positiv ausfällt, wird nicht in der Schulstatistik mitgezählt. Gleiches gilt, wenn ein privater PCR-Test außerhalb der Schule positiv ausfällt.

In Wien ist das oft anders: Die Schultests werden nämlich über das „Alles Gurgelt“-System durchgeführt. Wer über sein Schulkonto einsteigt und einen positiven Test abgibt, fällt auch in die Schulstatistik – unabhängig davon, ob dies beim regulären Screening im Schulbereich passiert oder bei einem privaten Test.

Am Mittwoch waren unterdessen deutlich mehr Klassen geschlossen als zuletzt: 1.496 Klassen waren coronabedingt im Fernunterricht, tags davor waren es erst 999. Bemerkenswert ist dabei laut Bildungsministerium, dass nach wie vor keine einzige Schule geschlossen ist. Es gebe derzeit auch kaum Clusterbildung an Standorten.

Derzeit wird bei einem einzigen Fall in einer Klasse weiter in Präsenz unterrichtet, allerdings müssen die übrigen Kinder dann fünf Tage lang täglich getestet werden. Tritt innerhalb von drei Tagen ein weiterer Coronavirus-Fall in dieser Klasse auf, wird auf Distance Learning umgestellt.