Wirtschaft

Über 400.000 im Jänner ohne Job

Per Ende Jänner waren in Österreich 404.943 Personen in der Arbeitslosigkeit, etwas mehr als Ende Dezember. Der saisonale Höhepunkt der Arbeitslosigkeit – üblicherweise im Jänner – dürfte damit überschritten sein, sagte ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher am Dienstag.

332.956 Menschen waren Ende Jänner beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitslos gemeldet, 71.987 nahmen an Schulungsmaßnahmen des AMS teil. Die Arbeitslosenquote betrug 8,1 Prozent.

Auch heuer hätten saisonale Effekte zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt, aber in einem relativ geringen Ausmaß, so das Ministerium. Mitte des Monats verzeichnete man sogar einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit.

Arbeitslosigkeit im Jänner normalerweise am höchsten

Der Arbeitsmarkt entwickle sich also nach wie vor durchaus positiv, die Dynamik am Arbeitsmarkt habe sich im Jänner trotz epidemiologisch herausfordernden Zeiten nur leicht eingebremst. Im Jänner ist normalerweise die Arbeitslosigkeit am höchsten und geht dann bis zum Sommer um bis zu 100.000 Personen zurück, so das Ministerium.

Grafik zur Arbeitslosigkeit im Jänner 2022
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: AMS

Vor einem Jahr waren Ende Jänner noch 535.470 Personen arbeitslos gemeldet oder in Schulung, um 130.527 mehr als jetzt. Im Jänner 2020 – kurz vor Beginn der Corona-Pandemie – lag die Zahl bei 420.701, im Jänner 2019 sogar bei rund 433.385.

172.000 in Kurzarbeit

Zur Kurzarbeit waren zu Monatsende 172.101 Personen vorangemeldet – dieser spürbare Anstieg im Monatsverlauf liegt laut Ministerium auch daran, dass Firmen wegen der ungewissen Pandemiesituation dieses Instrument als Vorsichtsmaßnahme beantragen.

Entscheidend werde sein, wie stark die Kurzarbeit dann auch tatsächlich in Anspruch genommen wird. Jedenfalls sei nicht zu erwarten, dass die Kurzarbeit auch nur ansatzweise ein Ausmaß wie vor einem Jahr erreicht, damals waren Ende Jänner 420.771 Menschen tatsächlich in Kurzarbeit.

Euro-Zone: Arbeitslosenquote auf Vor-CoV-Niveau

In der Euro-Zone ist unterdessen die Arbeitslosigkeit im Dezember erneut gefallen. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 7,0 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Im entsprechenden Vorjahresmonat lag die Quote noch bei 8,2 Prozent. In der EU ist die Arbeitslosenquote im Dezember auf 6,4 Prozent gefallen.

Mit 7,0 Prozent liegt die Quote im Euro-Raum damit nun unter dem Niveau von vor Beginn der Pandemie: Im März 2020 hatte sie bei 7,1 Prozent gelegen. Seit der Einführung des Euro im Jahr 1999 war die Quote zu keinem Zeitpunkt niedriger als im Dezember. Die Zahl der Arbeitslosen fiel im Euro-Raum zum Vormonat um 185.000 auf 11,481 Millionen. Zum entsprechenden Vorjahresmonat sank die Zahl um 1,828 Millionen.