Coronavirus

22 Prozent ohne Impfung oder Genesung

Etwas mehr als ein Fünftel der Österreicherinnen und Österreicher waren mit Stand Anfang Februar weder vollständig gegen Covid-19 geimpft noch hatten sie ein gültiges Genesungszertifikat. Impfung oder Nicht-Impfung hängt – laut Statistik – von unterschiedlichen Faktoren ab.

Zu den 22 Prozent nicht vollständig Immunisierten bzw. ohne Genesungszertifikat kommen laut Zahlen der Statistik Austria, veröffentlicht am Dienstag, 69 Prozent mit aufrechtem Impf- und neun Prozent mit Genesungszertifikat. Großen Einfluss auf die Impfquote haben nach unterschiedlichen Daten Faktoren wie Alter, Bildung und Erwerbstätigkeit.

„Die Impfquote liegt unter 25- bis 64-Jährigen mit Hochschulabschluss mit knapp 82 Prozent deutlich höher als bei Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss mit 69 Prozent. Die Erwerbstätigen dieser Altersgruppe haben mit 76 Prozent eine deutlich höhere Impfquote als diejenigen, die nicht erwerbstätig sind mit 71 Prozent“, erläuterte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Presseaussendung. Die Auswertung anhand aktuell gültiger Kriterien des Grünen Passes wurde im Auftrag des Gesundheitsministeriums erstellt.

Impfkurve steigt tendenziell mit Alter

Hinsichtlich Geschlecht zeigten sich keine wesentlichen Unterschiede, sehr wohl aber zwischen den Altersgruppen. Am 3. Februar 2022 waren 18 Prozent der Kinder zwischen fünf und neun Jahren geimpft, neun Prozent in dieser Altersgruppe nur genesen. Ab dem zehnten Geburtstag steigen die Anteile der Geimpften stark an. Unter den Zehn- bis 14-Jährigen liegt die Impfquote bei 42 Prozent, mit rund 20 Prozent findet sich in ihr auch der höchste Anteil an nur Genesenen.

Impfung wird vorbereitet
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Kurve steigt ab dem 35. Lebensjahr kontinuierlich an

In der Altersgruppe 20 bis 24 Jahre liegt die Impfquote bei 73 Prozent, weitere elf Prozent sind nur genesen. Danach gehen die Anteile der Geimpften bis zur Altersgruppe der 30- bis 34-Jährigen leicht zurück auf rund 70 Prozent. Ab 35 Jahren steigt die Impfquote kontinuierlich bis ins hohe Erwachsenenalter an, während der Anteil der nur Genesenen abnimmt. Die höchsten Anteile von Personen mit aufrechten Impfzertifikaten zeigten sich in den Altersgruppen zwischen 75 und 84 Jahren, über 87 Prozent sind hier geimpft bzw. geimpft und genesen und rund zwei Prozent nur genesen.

Impfquote und Berufsgruppe

Personen in aktiver Erwerbstätigkeit weisen höhere Impfquoten auf als nicht Erwerbstätige. Innerhalb der Erwerbstätigen gibt es allerdings deutliche Unterschiede zwischen den Branchen. Eine sehr hohe Impfquote zeigt sich unter den Informations- und Kommunikationsberufen, wo 83 Prozent geimpft bzw. geimpft und genesen sind.

PCR-Test wird im Testlabor ausgewertet
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Aus 2G ist inzwischen weitgehend 3 G geworden – damit ist auch ein Test wieder eine „Eintrittskarte“

Nur knapp weniger, 82 Prozent, sind es in der öffentlichen Verwaltung sowie in Unternehmen der Finanz- und Versicherungsleistungen. Die geringsten Impfquoten finden sich in der Baubranche mit 68 Prozent und in der Land- und Forstwirtschaft mit 70 Prozent.

Auch interkulturelle Unterschiede

Die Impfquote inklusive der Geimpften und Genesenen bei österreichischen Staatsbürgern liegt mit 72 Prozent deutlich über jener von Personen ohne österreichische Staatsangehörigkeit mit 55 Prozent. Bei der Betrachtung nach Geburtsland ist der Unterschied weniger stark – in Österreich Geborene weisen eine Impfquote von 70 Prozent auf, nicht in Österreich Geborene liegen bei 64 Prozent.

Das ist laut Statistik Austria auch darauf zurückzuführen, dass der Anteil von Kindern und Jugendlichen unter nicht-österreichischen Staatsbürgern höher als unter im Ausland geborenen Personen ist, zugleich sind die Impfquoten unter jüngeren Personen generell niedriger.