Gesundheit

1,2 Mio. Menschen viel zu dick

Viele Österreicherinnen und Österreicher sind viel zu schwer: laut einer Auswertung des Instituts für höhere Studien (IHS) an die 1,2 Mio. Menschen über 15 Jahren, was 16,6 Prozent der Bevölkerung entspricht. Diese Entwicklung zeigt deutliche Auswirkungen in unterschiedlichen Lebensbereichen.

Das IHS veröffentlichte anlässlich des Weltgesundheitstags am Donnerstag Daten basierend auf dem Austrian Health Interview Survey (ATHIS). Die Zahl der Österreicherinnen und Österreicher, die deutlich zu viel auf die Waage bringen, liegt zwar nur leicht über dem EU-Schnitt von 16 Prozent, stieg jedoch seit 2014 stark an.

Rund 2,5 Millionen Menschen in Österreich gelten als zumindest übergewichtig. „Die Auswertung zeigt, dass rund die Hälfte der (erwachsenen) Menschen in Österreich gegenwärtig übergewichtig bzw. adipös ist. Das ist ein enormes Problem für unser Gesundheitssystem“, so Thomas Czypionka, Leiter der IHS-Forschungsgruppe für Gesundheitsökonomik und Gesundheitspolitik.

Mehr Männer als Frauen

Bei der Geschlechterverteilung im adipösen Bereich zeigt sich mit 53,3 Prozent ein leichter Überhang in der männlichen Bevölkerung. Der höchste Anteil an adipösen Personen liegt im Alter zwischen 65 und 74 Jahren (23,9 Prozent).

Gesundheitliche Probleme

Über die Hälfte (53,2 Prozent) der fettleibigen Menschen berichteten, an – auch längerfristigen – Gesundheitsproblemen zu leiden, bei den Normalgewichtigen trifft das nur auf 31,0 Prozent zu. 47,2 Prozent der Personen mit einem Body Mass Index (BMI) über 30 sind durch ihren Gesundheitszustand im Alltag eingeschränkt. Das betrifft nur 24,4 Prozent der normalgewichtigen Bevölkerung über 15 Jahre. „Als Begleiterkrankungen von Adipositas zeigen sich deutlich Diabetes, Depression und kardiovaskuläre Erkrankungen“, heißt es vom IHS.

Vielfache Auswirkungen

Erwerbstätige Menschen ab einem BMI von mehr als 27 weisen im Median deutlich mehr Krankenstandstage auf als Normalgewichtige. Ab einem BMI von über 40 steigt dieser Wert extrem: Bereits knapp dreimal so viele Fehltage auf Grund von gesundheitlichen Problemen (20 Tage) im Vergleich zu Erwerbstätigen mit Normalgewicht.

Das wirkt sich sowohl auf Kosten im Sozialsystem als auch auf die individuelle Lebenssituation aus. 57,2 Prozent der Personen mit einem über BMI 30 müssen mit einem Netto-Haushaltseinkommen von unter 1.600 Euro auskommen, 6,6 Prozent mehr als in der Bevölkerung mit Normalgewicht.