Wirtschaft

Fast alle spüren Inflation

Bereits neun von zehn Personen spüren die Auswirkungen der Inflation im täglichen Leben – vor allem beim Einkaufen und an der Tankstelle, wie aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos hervorgeht. Mehr als die Hälfte der Befragten will in auf nicht notwendige Käufe verzichten.

Neben dem täglichen Einkauf (81 Prozent) und den Kosten an der Tankstelle (80 Prozent) ist der Preisschub für die heimischen Verbraucher vor allem beim Heizen (63 Prozent) und beim Wohnen bzw. der Miete (46 Prozent) spürbar. 42 Prozent der 500 befragten Personen, die von der Inflation nach eigenen Angaben belastet werden, gaben an, die Teuerung auch bei Restaurant- und Lokalbesuchen zu bemerken.

Laut aktuellen Daten der Statistik Austria erhöhten sich die Preise im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt um 6,8 Prozent. Damit hat die Teuerung den höchsten Wert seit November 1981 erreicht. Starke Preistreiber waren weiter die Preise für Treibstoff und Haushaltsenergie. Für Restaurantbesuche mussten Gäste 6,6 Prozent mehr hinlegen – mehr dazu in news.ORF.at.

58 Prozent wollen auf Anschaffungen verzichten

Den zusätzlichen Kosten begegnen die Befragten mit unterschiedlichen Kompensationsmechanismen. Während 58 Prozent aller Befragten auf nicht notwendige Anschaffungen verzichten wollen, versuchen es 44 Prozent mit sparsamerem Heizen. Knapp die Hälfte der Befragten will generell weniger Geld ausgeben und mehr sparen. Groß ist auch der Wunsch nach einer Gehaltserhöhung. Nur zehn Prozent halten das laut der Studie allerdings für realistisch.

Ukraine-Krieg als Energiepreistreiber

Als größte Preistreiber empfinden die Österreicherinnen und Österreicher den Krieg in der Ukraine (68 Prozent) und den damit verbundenen Anstieg der Energiepreise (61 Prozent). Aber auch logistische Probleme im Zusammenhang mit der Coronapandemie (40 Prozent) und der globale Rohstoffmangel (26 Prozent) wurden als Gründe für die gestiegenen Preise genannt. Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wird von fast einem Viertel (24 Prozent) als Faktor für die Inflation erwähnt.

Mehr als zwei Drittel der Befragten nimmt an, dass die Inflation ihr Leben auch in naher Zukunft weiter beeinflussen wird. „Die Inflationsentwicklung belastet mittlerweile fast alle Österreicherinnen und Österreicher. Kaum einer nimmt keine Auswirkungen wahr, besonders bei Geringverdienern ist die Sorge vor der weiteren Entwicklung groß“, so Studienleiter Alexander Zeh am Donnerstag.