Symboldbild: Weibliche Lehrlinge
APA/HANS KLAUS TECHT
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Wirtschaft

„Girls’ Day“ soll Klischees überwinden

Der Töchtertag beziehungsweise „Girls’ Day“ soll Mädchen bei der Berufsorientierung unterstützen und ihnen einen neuen Blick auf die Arbeitswelt eröffnen. Quer durch die Bundesländer finden auch heuer wieder Aktionen statt, die Begeisterung von Mädchen für Naturwissenschaft, Technik und Handwerk wecken und falsche Rollenbilder durchbrechen sollen.

Beim technischen Zeichnen und in der Labortechniklehre würden Mädchen eine knappe Mehrheit mit je 52 Prozent stellen. Oft werde aber erst durch das Hineinschnuppern in einen Beruf das Interesse geweckt, betonte eine Sprecherin der Wirtschaftskammer Wien. Es sei daher wichtig, jungen Menschen bei der Berufswahl zu helfen.

Gelegenheit dazu bietet der Wiener Töchtertag, bei dem Betriebe in den Bereichen Technik, Digitalisierung, Handwerk und Naturwissenschaft einen Schnuppertag anbieten. Nachdem der Töchtertag zweimal pandemiebedingt online stattfand, können die Mädchen heuer wieder an Ort und Stelle etwas über die unterschiedlichen Berufsfelder erfahren. Mehr als 2.500 Schülerinnen zwischen elf und 16 Jahren meldeten sich an.

Beim Töchtertag dabei ist auch die Wiener Polizei. In der Rossauer Kaserne können sich Mädchen hier über den Beruf der Polizistin informieren. Gezeigt wird unter anderem eine Vorführung der Polizeidiensthundeeinheit – mehr dazu in wien.ORF.at.

Niederösterreich: Fachkräftemangel als Chance

In Niederösterreich möchte man vor allem in der Industrie mehr weibliche Arbeitskräfte gewinnen, da Frauen dort nach wie vor enorm unterrepräsentiert sind. In der Sparte Industrie zum Beispiel machen aktuell nur 259 junge Frauen eine Lehre, und das bei 4.700 weiblichen Lehrlingen in Niederösterreich, hieß es von der Wirtschaftskammer Niederösterreich.

„Fast die Hälfte aller weiblichen Lehrlinge arbeitet in den typischen Berufen Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau und Friseurin. Es gibt aber mehr als 200 Lehrberufe. Eine technische Ausbildung bietet für Mädchen und Frauen viele Vorteile und auch eine bessere Bezahlung. Eine Friseurin verdient im dritten Lehrjahr monatlich rund 1.000 Euro, eine Metalltechnikerin 1.500 Euro pro Monat“, so Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP).

„Der Fachkräftemangel könnte jetzt eine Chance für Mädchen am Arbeitsmarkt sein, denn für technische und handwerkliche Berufe werden dringend junge Talente in Niederösterreich gesucht“, erklärte Teschl-Hofmeister. 1.350 Schülerinnen sind heuer in 68 Unternehmen in Niederösterreich unterwegs und können technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Fragen zum Berufsbild stellen – mehr dazu in noe.ORF.at.

Burgenland unterstützt Gründerinnen

15.500 Selbstständige gibt es im Burgenland, davon sind 40 Prozent Frauen – das Projekt „GRÜNderinnen im Kommen“ soll dazu beitragen, dass es mehr werden. Dabei werden Gründerinnen von nachhaltigen Start-ups von Fachleuten beraten. Unterstützt werden vor allem „Green Jobs“ – also Unternehmen, die besonders auf Nachhaltigkeit setzen.

„Wichtig ist, dass nicht nur Unternehmen gegründet werden, sondern dass die Frauen auch wirklich nachhaltig in dieser Selbstständigkeit bleiben können und ihre Unternehmen auch dann erfolgreich nach dieser begleiteten Projektphase weiter fortführen können“, so Frauenlandesrätin und Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) – mehr dazu in burgenland.ORF.at

„Girls’ Day“ in Oberösterreich als Digitalaktion

Pandemiebedingt wird der „Girls‘ Day“ heuer in Oberösterreich noch nicht in Präsenz in den Unternehmen durchgeführt. Um den Mädchen dennoch zu zeigen, welche interessanten technischen und handwerklichen Berufe ihnen offenstehen, wurde der „Girls‘ Day“ kurzerhand ins Internet verlegt und den Schülerinnen seit Mitte März eine Reihe von Digitalmodulen zur Verfügung gestellt.

In den Mittel- und Oberstufenschulen beteiligten sich rund 300 Mädchen aus 29 Schulen. Sie konnten sich durch sieben Onlinemodule mit den Schwerpunkten Rollenbilder, Lehrberufe, Stärken und Interessen sowie Berufsalltag arbeiten. Erstmals wurde hier auch ein Schwerpunkt auf die HTLs gesetzt – mehr dazu auf ooe.ORF.at.